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    Voxtrot
    dto.

    VÖ: 25.05.2007 | Label: Playlouder/Beggars/Indigo
    Text:
    6 / 12

    Musik nach dem Austausch von Popbefindlichkeiten: Eine Band aus Texas spielt britischen Gitarrenpop.

    Erlaubt sei die Frage, wie es sich anhören würde, wenn irgendwann in ferner Zukunft der deutsche Indierock einmal das Maß aller Dinge sein sollte und amerikanische Studenten nach ein paar Semestern in Freiburg, Münster oder Göttingen in ihre Heimat zurückkehren und dort Thees Uhlmann’sche Metaphern, von Lowtzow’sche Intonierungen und das Kunstverständnis von Kante vereinen. Könnte lustig werden, doch noch regiert das Königreich. Es ist immer noch schrecklich angesagt, als gefühliger US-Boy auf die Insel zu gehen und von dort nicht nur ein kleines Bierbäuchlein, Ringelshirts aus dem Top-Shop oder Vinylsingles für 99 Pence mitzunehmen. Ramesh Srivastava aus Texas lebte drei Jahre lang in Glasgow, kein schlechter Platz für eine nachgeholte Popsozialisation. Seine Band Voxtrot legte er dafür drei Jahre lang auf Eis, und als er zurückkam, hatte er seinen vier Freunden einiges zu berichten. Zum Beispiel, wie Belle & Sebastian es schaffen, verhuscht und fröhlich zugleich zu klingen. Oder dass Jungs mit hängenden Schultern, traurigem Blick und dem richtigen Buch in der Aktentasche dort nicht verlacht werden, sondern die besten Mädchen bekommen. Das ist ja was, dachten sich die anderen, und werkelten mit ihrem Sänger zielstrebig an einer Erasmus-Britpopplatte. Fehler machen Voxtrot nicht: Die Songs haben Zug, gehen auch mal ungewöhnliche Wege. Doch kaum ein Lied klingt unbeschwert; das Bestreben, alles richtig zu machen, hört man der Platte an – und das ist nicht gut. Trotzdem: ordentliche erste Arbeit. Wem The Dears zu schwermütig sind, wird an Voxtrot Freude haben.

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