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    The Fall Of Troy
    Manipulator

    VÖ: 18.05.2007 | Label: Equal Visions/Cargo
    Text:
    The Fall Of Troy - Manipulator

    Richtig harte Fall-Of-Troy-Fans werden die neue Platte der Psychedelic-Knüppler als nicht mehr ganz so hart empfinden. Unfassbar eigentlich.

    Dabei lässt die Band uns zunächst allesamt für knappe zwei Minuten denken, sie hätte ein melodiöses Alternative-Album mit gelegentlichen Ausbrüchen aufgenommen. „Cut All Down All The Trees And Name The Streets After Them“ beginnt ohne Umwege und mit melodischem Gesang. Lediglich Schlagzeuger Andrew zelebriert bereits die folgenden Herzrhythmusstörungen. „The Dark Trail“ ist dann wohl auch das, was man als relativ konventionellen Fall-Of-Troy-Song bezeichnen würde (abzüglich der 307 Fingerübungen zwischen den Songabschnitten, versteht sich). Irgendwann steckt man aber wieder mitten drin. Die Band knüppelt mit bestechendem Zusammenspiel eine Matheformel nach der anderen aus dem Schuh. „Problem!?“ etwa ist schlicht bitterböse, und „Seattlantis“ rast wie ein Kind, dem gerade in die Hand gestochen wurde. Wie erklären diese drei Frühzwanziger das ihren Eltern? Die haben sie ja laut Eigenaussage zur psychedelischen Rockmusik gebracht. Aber was sagen halbwegs gesetzte Menschen zu diesem Terror? Die unzähligen, fast übermenschlichen rhythmischen Verschiebungen werden die kaum entdecken, wenn gerade das kranke Ende von „Semi Fiction“ seine Terrorschwingen entfaltet und der schnieke Thomas in jeder erdenklichen Stimmlage alles zusammen schreit. Aber es geht ja auch anders. Mit „Oh! The Casino!“ springt einen zum Beispiel unvermittelt ein beschwingter Vier-Akkord-Rocksong im Stile von Weezer entgegen, und „Caught Up“ entpuppt sich als regelrecht beschwingte Singer-Songwriter-Nummer. Hinzu kommen größere Kunstwerke wie „Quarter Past“, das sich aus einem getragenen Bluesrhythmus und Orgeln in psychedelische Fingerübungen hochschraubt. „Sledgehammer“ hingegen taumelt nach minutenlanger Achterbahnfahrt mit einem genial ausgebremsten Riffgewitter und Keyboardteppichen in Richtung Weltuntergang. Spätestens in diesen sechs Minuten wird alles zermalmt, was ans Gute erinnert. Das bemerkenswerte an „Manipulator“ ist, dass diese Platte nicht groß manipuliert scheint. Der organische Sound von Matt Mayles (Mastodon, Isis) ergänzt sich prächtig mit den gerade mal drei Instrumenten plus Halbzeitkraft Nouela Johnston an den Keyboards. Und das ist wenig angesichts dieses Klangriesen.

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