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    Funeral For A Friend
    Tales Don't Tell Themselves

    VÖ: 04.05.2007 | Label: Eastwest/Warner
    Funeral For A Friend - Tales Don't Tell Themselves

    Vier-Ohren-Test

    Matthew Davies war schon immer ein Songwriter für die Massen. Die Kategorisierung seiner Band als Flaggschiff des „Screamo“ mochte darüber hinwegtäuschen, obschon dieser Stil in seiner melodischen Ausprägung schon immer mehr mit New Wave Of British Heavy Metal und Stadion zu tun hatte als mit Hardcore und Club. Pathos, Drama, Größenwahn. „Tales…“ ist ein Konzeptalbum über einen Seemann, der in Not gerät, so weit und klar wie die hohe See und so romantisch wie frisch gesponnenes Seemannsgarn. Der mit Streichern und Filmdramatik beginnende Opener „Into Oblivion“ segelt schon nach wenigen Takten auf einem Chorus, für den viele Stadionbands heute töten würden, und Davies singt ganz ohne Ironie vom Kapitän, der sehnsüchtig zum Horizont blickt und nach Hause segelt. Doch ähnlich, wie der Vorgänger das Niveau von Hits wie „All The Rage“, „Streetcar“ und „Monsters“ nicht komplett halten konnte, durchlebt auch dieses Album Längen, die dank des erzählenden Konzeptes aber wenigstens als Erzählkapitel noch fest vertaut am Bug hängen. Dabei ist es interessant zu hören, wie die Band ihre musikalischen Trademarks immer stärker um Streicher, Piano und Ebbe-/Flut-Dramatiken erweitert und dabei selbst kaum Schiffbruch erleidet. Hält man FFAF vor irgendeine Underground-Schablone, ist das grauenhafter Kitsch. Man kann es aber auch anders herum sehen und die Art, wie Davies dieses Breitwandkino ohne großartiges Tirili einfach wegsingt als die unpathetischste Variante von Stadionmucke betrachten, welche die Welt je gesehen hat. Und das ist an sich schon herausragend.
    9/12 Oliver Uschmann

    Machen wir’s kurz: Diese Platte wird jedem gefallen, der händeringend auf eine virtuelle Jamsession von Jimmy Eat World, Bon Jovi und Tobias Regner gewartet hat. Und, ach ja: Dass FFAF im Jahre 2003 mal im Vorprogramm von Iron Maiden auf Tour waren, lässt sich an den vereinzelt hardrockig groovenden Gitarren ebenfalls ausmachen. Das ist so weit alles nichts Schlimmes, es ist eben nur herzlich überflüssig – und ein persönlich empfundener Abgesang auf den Emocore. Hier will jemand mit Vorsatz noch viel größer werden und auf Krampf den Spagat zwischen Mainstream-Hörer und der Glaubwürdigkeit eines einst durchaus politisch motivierten, zumindest aber als Alternative zum Mainstream gedachten Musikstils hinbekommen. Was ja im Prinzip auch klappt: Die lieblichen Melodien aus der Konfektionsabteilung des C&A-Rocks werden in Reihe abgearbeitet, zugleich rocken die Stadion-Gitarren behände – zwar so gefällig wie beim neuesten Tokio Hotel-Hit, aber nun gut: Irgendwie rocken sie halt. Und doch fühlt man sich am Ende der zehn Songs, als ob man sieben Tüten Gummibärchen am Stück verköstigt hat. Alles ist verklebt, liegt schwer im Magen. Es ist schwer, FFAF nachhaltig etwas vorzuwerfen, dafür ist die Platte zu glatt. Es ist, als ob man runden Plastikgartenmöbeln vorhalten wollte, sie hätten keine Ecken und Kanten. Jeder, der sich ungern stößt und reibt, wird hiermit glücklich werden. Wem die inflationäre Oberflächlichkeits-Faszination des Emo hingegen gehörig gegen den Strich geht, sieht hierin eine ausgezeichnete Bestätigung für seinen Groll.
    5/12 Sascha Krüger

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