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    3 Inches Of Blood
    Fire Up The Blades

    VÖ: 22.06.2007 | Label: Roadrunner

    4-Ohren-Test

    Wer kein Herz für Metal hat, kann gleich die Contra-Review lesen, verständnislos den Kopf schütteln und wieder Placebo auflegen. Wer dagegen ein Herz für Metal hat, womöglich durch ihn in den 80ern sozialisiert wurde und nach Halfords Outing tatsächlich für einige Momente darüber nachdachte selbst auch schwul zu werden, wird danach lechzen, dem ungläubigen Whimp, der dieser Platte mit nur vier Punkte bedachte, die Hoden mit zwei Backsteinen auf Goucho-Art zu bügeln. 3 Inches Of Blood sind allerdings nicht allein eine Huldigung an Priest, wie man Trivium als Huldigung an Metallica verstehen könnte, sie bieten ein Update des Sounds, eine Anreicherung dessen, was Priest seit „Painkiller“ nicht mehr gebracht haben, dazu ein Schuss Metalcore, ein gutes Maß King Diamond und eine Prise Screamo-Gefauche. Joey Jordison hat den tighten Sound der Kanadier noch besser auf den Punkt gebracht als zuvor Richardson. Fehlen jetzt nur noch ein paar Hooks mehr und die Band bringt das Opus Magnum, auf das sich alte und neue Metalfans vorbehaltlos einigen können. Aber damit wären wir schon wieder ein Album weiter; mit „Fire Up The Blades“ wird erst mal gezeigt, dass alle Grundlagen vorhanden sind. Das Bemerkenswerte dabei ist die ungestüme Spielfreude, die Unverkrampftheit und der gut abgestimmte Anteil Selbstironie, der immer wieder jene Menschen vorführt, deren Klischee vom Metal so etwas wie Humor nicht vorsieht. (Den Nu Metal mal außen vor, alberner Scheiß.)
    Carsten Schumacher 8

    Wie lustig ist eine Band, die weder Fisch noch Fleisch ist? Also nicht besonders geil oder doof, sondern durchschnittlich. Ein bisschen lustig. Für Ernsthaftigkeit aber fehlen 3 Inches Of Blood die Songs, die Anliegen und der eigene Stil. Für eine Parodie all der Bands, bei denen sie ihre Riffs und Ideen klauen (Metallica, Maiden, Priest) sind sie zu sehr um den coolen Stich bemüht. Würde sich eine wirkliche Fantasy-Metal-Band, die sich ein Cover mit Ritterutensilien erlaubt, so fett, modern und eindimensional von Slipknots Joey Jordison produzieren lassen? Die Gesangsmelodien jedenfalls, die immer wieder in Metalcore-Gekreische abgleiten, sind weder eingängig noch gut genug, um mehr als das simple Abgrasen von Klischees in Ton und Wort zu darzustellen. Schon im Moment des Erkennens des nun gerade wieder hochstilisierten Klischees langweilt man sich. Ja, einen militärischen Chor gibt es im Metal. Ja, es gibt spitze Schreie und auch den endlosen Zug nach vorne. Und? Wo ist der Sinn? Ach ja, Spaß! 3 Inches Of Blood machen live sicher Stimmung. Sie werden bei den einschlägigen Metalfestivals auf Nebenbühnen gefeiert werden, weil sie physisch alles geben. Aber spätestens ihre Platten sind verzichtbar. Wenn man bedenkt, was man mit drei Instrumenten plus Gesang alles machen kann, könnte man glatt sauer werden.
    Jochen Schliemann 4

    weitere Platten

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