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    Van Norden
    dto.

    VÖ: 26.01.2007 | Label: Flight 13/Broken Silence
    Text: Stefan Layh
    5 / 12

    Auf das leise Solo folgt die laute Gruppentherapie: Thomas Van Norden stürzt sich mit seiner Band im Rücken in sperrigen Post-Hardcore, wie er fiept und kratzt.

    2005 war für Thomas van Norden das Jahr des Einzelkämpfers. Der Saarbrücker Singer/Songwriter legte mit „Straßenlaternen austreten“ und „Scheiß auf Sex, ich will Früchte!“ gleich zwei Soloalben vor, die vor Einsamkeit und Akustikgitarre fast platzten. Zwei Jahre später bläst dieser van Norden – jetzt verstärkt durch seine gleichnamige Band – zum Sturm nach der Ruhe. „Van Norden“ bringt aufgekratzten Post-Hardcore, betont sparsam produziert und deutsch betextet. Eine dick aufgetragene Krachmalerei mit schnoddrigen Schnörkeln. Die Gitarren sind hingebungsvoll verzerrt, der direkte Zugang zu den Songs mit Absicht versperrt. Wer Noise-Wallungen mit Namen wie „Ein lächerlicher Anfang“, „Zweck, Mittel“ oder „Die Antwort ist Blei“ wirklich kennenlernen will, muss Geduld aufbringen. Van Norden kratzen, beißen und spielen sperrige Songs, die von Takt zu Takt mehr Herzblut und Wut lecken. Bisweilen bleibt auch Zeit für verträumte, fast psychedelische Momente – und dann fliegen doch wieder Steinbrocken auf die wattige Wiese. Zu weit gehen sie bei „Wir haben die Kunst“: Der finale Neunminüter trägt zu dick auf mit verträumten Bläsern, gestreichelten Schlagzeug und einem Ende, das nicht zu Ende gehen will. Trittsicherer bewegen sich Van Norden im gefühlsbetonten Noiserock.