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    Betrayed
    Substance

    VÖ: 21.07.2006 | Label: Equal Vision / Cargo
    Text: Oliver Uschmann
    7 / 12

    Auch im 21. Jahrhundert kann Straight-Edge-Unity-Hardcore funktionieren. Weil seine Energie zeitlos ist.

    Eigentlich können Betrayed dem Dalai Lama die Hand geben, so unumstritten gehören sie im Hardcore zu den Guten. Todd Jones und Greg Bacon spielten früher bei Carry On, einer Band, die auf Bridge 9 veröffentlichte, was für puren Ethos steht. Sänger Aram Arslanian verbringt die Hälfte seiner Konzerte bei den Menschen im Pit und trägt das berühmte X auf der Hand. Und das herrliche Gruppengebrüll der entscheidenden Schlüsselwörter stammt aus den Kehlen von 20 Freunden, die allesamt als „Choir“ im Booklet verzeichnet sind. Auf Außenstehende mag es irritierend wirken, vielleicht selbstverliebt. Doch gehört dieses Debüt zu den wenigen reinen „positive energy“-Hardcore-Platten, die fähig sind, selbst Menschen außerhalb der Szene zu begeistern, ohne auch nur einen Millimeter ästhetisch Platz für rund produzierte Fat Wreck-Catchyness zu machen. Im Gegenteil: das von Converge-Shouter Kurt Ballou produzierte Gekloppe wirkt eher spröde und rissig, zieht seine Melodien aus den Gitarren und überlässt dem Gesang die Deklaration von Lebenshaltung. Dennoch reißt es mit wie die besten Momente von 7 Seconds, Gorilla Biscuits oder Comeback Kid, weil hier mit ungebrochener Passion eine Phase zelebriert wird, aus denen die meisten jungen Männer rauswachsen, wenn in der ungeliebten Firma das erste Geschäftsessen als Juniorpartner ansteht.