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    The Bronx
    The Bronx (II)

    VÖ: 11.08.2006 | Label: Island/Universal
    Text:

    The Bronx haben sich ein bisschen beruhigt, sie müssen nicht mehr ständig Dampf ablassen. Trotzdem treten sie noch jede Möchtegern-Schweinerock-Kapelle in den Dreck.

    Gut, das mit der Beruhigung sollte man nicht zu wortwörtlich nehmen. Wir reden hier immer noch von The Bronx, der Band, die ihren Kaffee mit Speed süßt. Der Cholerikertrupp aus den schwülen Häuserschluchten von L.A., der uns vor drei Jahren mit seinem Debüt schmerzhaft ins Genick sprang, braucht auch bei der zweiten Abreibung keinen Plattentitel. Unnötigen Ballast zerquetschen die wie ausgediente Fluppen zwischen Schuhsohle und schmutzigem Asphalt. Das gilt auch für die Musik. Nicht roh, aber rau, nicht doof, aber schlau. Was uns da vor die Füße gerotzt wird, ist ein Nümmerchen ausgefeilter als zuvor. Das glaubt man aber nicht sofort, denn der Eröffner „Small Stone“ kommt einem Stalaktitenhagel gleich. Und auch „Shi**y Future“ beschreibt die Welt nicht gerade in rosarot. Aber dass Kläffer Matt Coughtran und Gitarrist Joby J. Ford parallel The Drips sind und mit denen auch schon mal versöhnliche Melodien unter den siffigen Nägeln hervorkratzen, dass hört man der neuen Bronx-Abfahrt an. „Dirty Leaves“ wagt es sogar, die Vierminuten-Grenze zu sprengen, und Matt tut so, als könne er tatsächlich singen. Eine Frechheit! Haben wir bestimmt den Typen vom Majorlabel zu verdanken, die haben denen wahrscheinlich während der Aufnahmen auf die Finger geschaut und heimlich die Regler runtergezogen. Aber das ist eine fadenscheinige Vermutung, freunden wir uns lieber mit der neuen Seite von The Bronx an. Es gibt immer noch genug Schorf auf der Zweiten, durch den es sich zu knibbeln gilt. Wenn Matt wie ein angestochener Pavian in „Mouth Money“ rumkeift, dann fühlt man sich wie daheim – im Moloch, in der Seitenstraße, zahlungsunfähig zusammengeschlagen vom Dealer. Der „Rape Zombie“ päppelt uns da auch nicht mehr auf, knabbert an alten Wunden. Durchatmen hilft vielleicht. Umgarnen lassen vom abgefuckten Barblues „Safe Passage“, die Todessehnsucht mit ein paar Whiskeys runterspülen. Und da ist es, das Licht am Ende des Tunnels, in Form von Guns N’ Roses’ Gilby Clarkes Southern-Gitarre, die dir in „White Guilt“ auf die Schulter klopft. Ein schmutziger Trip. Viel zu kurz. Gleich noch mal.

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