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    Data Break
    Clap!

    VÖ: 24.02.2006 | Label: Defiance/Cargo
    Text: Britta Helm
    6 / 12

    Nerven ist Glückssache. Wo die einen auch ohne gereckte Faust Attitüde schleudern, bis die Stränge reißen, schlagen andere manchmal an und selten über.

    Vier Darmstädter mit Punkhistorie und Brille tauschen Wut im Bauch gegen nölige Synthies und erwarten Applaus dafür. Den möchte man ihnen gerne geben, hat man doch gerade seit Monochrome und The Robocop Kraus einen besonders weichen Herzplatz für Post-Hartes. Doch während die Referenzbands neuentdeckte Digitalität und Spielfreude an den endlich beherrschten Instrumenten mit treibender, aus dem Leben davor herübergeretteter Unruhe zu immer komplexeren Atemnehmern zusammensetzen, geht The Data Break die Luft nach vielversprechenden Anfängen immer wieder aus. Stehengeblieben wird auf „Clap!“ nicht, aber öfter mal im Kreis gerannt, was zwar in der Welt der Circle Pits, nicht aber in der der Hooklines funktioniert. Genau an denen mangelt es der Band, und so bleibt ihr erstes Album zwar nicht einfallslos, aber weitgehend ausfallfrei. Schade eigentlich, denn Potenzial ist da, nicht nur handwerklich, sondern auch in Sachen Attitüde. Nur nimmt man The Data Break die nötige Portion genervte Arroganz nicht hundertprozentig ab. Zeilen wie „World domination needs a new hairstyle“ oder „Look at us, we’re so busy now / Look at us, we’re not busy enough” machen Spaß, bleiben aber nicht lange hängen. Fast jeder der zwölf Songs könnte sich nach zahllosen Breaks spätestens zur Mitte hin mit kräftigem Selbsttritt ganz nach oben schwingen, doch die meisten muss man mindestens eine München-Hamburg-Fahrt lang immer wieder hören, um sich auch auf dem Weg zurück daran zu erinnern. Dann werden sie sympathisch, und man singt die ein oder andere Zeile mit. Nur zum Klatschen reicht es noch nicht. „That’s all / That’s all we have for now“. Wenn es dabei bleibt, war’s das wohl. Wenn noch ein bisschen mehr kommt, könnte es was werden.