Fire In The Attic
I'll Beat You, City

Vielleicht sollten Fire In The Attic während der WM als Motivationstrainer bei Klinsmanns Kickerhaufen anheuern. Sofern ihre Energie übertragbar sein sollte, ist das Halbfinale in Berlin gesetzt. Was haben sich die fünf für dieses Album noch einmal gepusht, bei den stellenweise unverblümten Lobeshymnen auf das Debüt hätte manch anderer gepflegte Stagnation auf dem Niveau eingezogen. Und die Clique der Emo-Brüder-Alphatiere aus Übersee haben da nochmal Glück gehabt, denn wenn u.a. Boy Sets Fire und Thursday nicht just in den vergangenen Tage eben die Alben hingelegt hätten, die bislang noch die CD-Player belegen, dann hätten Fire In The Attic mit „I’ll Beat You City!“ gleich mehrere Ex-Vorbilder mit viel Luft nach oben hinter sich lassen können. Hat da jemand Jimmy Eat World gesagt? Eigentlich dürfte ihre Heimatstadt Bonn jetzt in Emohausen umbenannt werden und wäre wieder eine Hauptstadt wert. Wo bei „Crush/Rebuild“ stellenweise die genretypische Kritik anklang, dass hier zu wenig Eigenes bei allzu durchsichtigem Fremden als Einfluss herhalten musste, hat man sich auch noch diesen Unkenrufen ernsthaft angenommen und den Versatz von Laut und Leise zu Gunsten stärker dominierender Melodieklasse mit eingeschobenen Schreitiraden zurückgeschraubt, so dass die Mischung noch ein bisschen pointierter über die Dezibelanzeige kracht.