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    Lostprophets
    Liberation Transmission

    VÖ: 23.06.2006 | Label: SonyBMG
    Lostprophets - Liberation Transmission

    Mutig und gewagt. Anders kann man den Schritt vom Crossover-Screamo-Act zur Emo-Popband nicht bezeichnen. Die Kritiker dürfen sich freuen, denn es wird Verrisse hageln.

    Von Ausverkauf wird die Rede sein, von Amerikanisierung, die Schlagwörter „Kommerz“ und „Berechnung“ werden den sechs Jungs um die Ohren gehauen werden, dass es nur so kracht. Was haben sie bloß falsch gemacht? Sie haben unter der Regie des Starproduzenten Bob Rock zwölf Stücke aufgenommen, bei denen die Plattenfirma Probleme haben dürfte, die Singles auszuwählen. Sie haben Songs wie „Can’t Catch Tomorrow (Good Shoes Won’t Save You This Time)“ geschrieben, die wie ein einziger Refrain in dein Ohr einfallen werden und sich vier satte Minuten darin austoben. Sie haben sich bei Franz Ferdinand und Mando Diao abgeschaut, wie man simple Riffs klaut, ohne peinlich zu wirken, sie haben Stadionchöre und Mitsingpassagen eingebaut, wo immer es geht („Everybody’s Screaming“, „For All These Times, Kid, For All These Times“), sie haben weder Angst vor Klischees noch vor Phrasen gehabt – und sie haben sich vor allem bei der Weiterentwicklung beinah selbst überholt. „Liberation Transmission“ wird entweder gnadenlos durch die Decke gehen oder als Flop in den Rückblicke des Jahres geführt werden. In jedem Fall: Gleichgültig aber wird das Album nicht kommentiert werden.

    Jörg Staude – 10

    „Everyday Combat“, die Lostprophets. Täglich kämpfen sie ihren Kampf. Ums Überleben, um soziale Anerkennung, um eine Plattform, auf der sie ihre message from the heart verkünden können. Nee, Quatsch! Einen ganz anderen Kampf: den mit dem Haar; bezüglich Farbe und frechem Schnitt. Oder den mit dem Krawattenknoten. Das ist hart! Jeden Morgen! Um eine Plattform müssen sie derweil gar nicht mehr kämpfen. Und die wollen sie nun auch nutzen. Nur nimmt kein vernünftiger Mensch diesen Geleckten zwischen Marc Terenzi und Good Charlotte ihren Sermon über Befreiung, Lügen und falschen Hass ab. Es geht auch weniger um soziale Anerkennung als um die beim aufmerksamen Musikfan. Wird weiterhin ein harter Kampf. Jeder Song spült weich im Refrain, gibt vor, hart zu rocken und fährt sich doch zu jeder Sekunde absichtlich runter ins Bekömmliche, Konsumierbare, Kommerzielle. „A Town Called Hypocrisy“ klingt im Refrain mit seinen „Lalala“s wie Juanes, der Banderas unter den Latino-Schmalzlappen. Macht sich im Zusammenhang so gut wie das graue Jackett zur roten Speedo-Badehose untenrum. An vierter Stelle die Ballade. An vierter Stelle! Nasale „Eeeeeh“s vor jedem Wort, es bricht um in Gefistel, und dann soll jeder sich aufs Dach stellen und sich das Herz herausschreien. Mein Gott. Es folgt Bowie/Queens „Under Pressure“ im Ripoff-Remix („Can’t Stop…“), und es langt. Aber längst. Was folgt, ist eine harte Probe.

    Philipp Welsing – 4

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