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    The Vines
    Vision Valley

    VÖ: 07.04.2006 | Label: EMI
    Text: patrick grossmann
    7 / 12
    The Vines - Vision Valley

    Trotz seiner milden Form des Autismus verkehrt Craig Nicholls unbeirrt weiter auf der Schnellbahn-Trasse zwischen Nirvana und den Beatles.

    Bevor Ende 2004 die Diagnose „Asperger-Syndrom“ die Rutsche durch sämtliche News-Ticker antrat, hatte sich der Kopf der Vines den Ruf längst gründlich ruiniert. Versank Nicholls nicht gerade mal wieder in dopegeschwängerter Lethargie, trat er nach Fotografen, demolierte scheinbar unmotiviert Hotelzimmer oder machte sich sonstwie zum Volldeppen. Danach war er einfach ein psychisch Kranker. Einer, dessen Karriere Geschichte schien. Umso erstaunlicher dieses dritte Album, das tönt, als sei zwischenzeitlich nichts, aber auch gar nichts geschehen: Der juvenile Garagen-Überschwang, die bissigen Riffs, der stets nach Lavalampen, psychedelischen Rauchwaren und Maiwiesen duftende Melodienreichtum – all das fällt auch auf „Vision Valley“ an seinen angestammten Platz. Was indes abermals nicht zu erspähen ist: echte kompositorische Größe. Eine exaltierte, gekonnt dargereichte Form von Heldenverehrung, die am ehesten im Wutausbruch „F*k Yeh“ oder bei „Don’t Listen To The Radio“ Früchte trägt, das ja. Aber Einzigartigkeit? Genialität gar? Seien wir ehrlich: Die Schuhe, die dem jungen Mann seit seinem Erscheinen auf der Bildfläche angezogen wurden, waren immer schon ein paar Nummern zu groß. Sollte diese Platte eine Art Beschäftigungstherapie darstellen: Sie sei Craig Nicholls hiermit herzlich gegönnt. Leidensgenosse Brian Wilson hat in derselben Lage sogar „Pet Sounds“ verfasst.

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