Comet Gain
City Fallen Leaves

Eine unverhohlen sonnige Einleitung für ein Album, das thematisch nicht nur in den Titeln dem Herbst verpflichtet ist: „Days I Forgot To Write Down“, „Just One More Summer Before I Go“ und „Daydream Scars“. Freundschaft, Liebe, Zuversicht – die Themen sind die gleichen wie in der Jugend, nur die Perspektive, die den Schleier der Unbekümmertheit abgelegt hat, ist eine andere: „A quick glance at the pebbles that I dropped on my way/ At the notches I carved in other people’s souls/ At the tears I carried on my pockets“ („Kiko Amat“). Dem Stempel Sophisticated Pop kann und will sich diese Gruppe von Mittdreißigern um Sänger David Feck nicht entziehen: Mod und Folk mit portionsweise untergerührtem Indie und Alternative – immer dann einen Tacken zu verschroben für den heimischen Kuschelabend auf dem Flokati-Teppich, wenn man es sich gerade dort gemütlich gemacht hat. Das prädestinierte Einsatzgebiet für „City Fallen Leaves“ ist der einsame Spaziergang durch den Park, wenn man bereit für ein ehrliches Zwischenfazit mit sich selbst ist. Wenn man die Probleme mit sich im Kopf trägt, aber die Hoffnung in der Brust spürt, genau dann entfaltet ein Song wie „Draw A Smile Upon An Egg“ mit seiner programmatischen Textzeile „I will try to be happy“ seine heilende Wirkung. Wenn jede Musik auf ihren richtigen Zeitpunkt wartet, dann ist für Comet Gain ein goldener Herbst angebrochen.