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    Calexico
    Garden Ruin

    VÖ: 31.03.2006 | Label: City Slang/Rough Trade
    Text: Daniel Gerhardt
    8 / 12
    Calexico - Garden Ruin

    Die Mariachis verjagt, den Rio Grande trocken gelegt: Calexicos neue Platte ist nüchterner, tagesaktueller Indie-Pop.

    Angefangen hat das alles mit einer technischen Kleinigkeit. Als Calexico letztes Jahr von einer ihrer zahlreichen Tourneen nach Tucson, Arizona zurückkehrten, griff Gruppenleiter Joey Burns instinktiv zur stahlbesaiteten Akustikgitarre, statt wie sonst zum Nylon-Modell. Der dadurch entstandene Kontrast zum gewohnten Sound seiner Band brachte ihn ganz von selbst zu direkteren und geradlinigeren Songs; auch sein Bedürfnis wuchs, nicht nur den eigenen Gefühlshaushalt zu entrümpeln, sondern genauso die politische Schräglage der Welt mit klaren, wütenden Worten zu kommentieren. Und all das führte dazu, dass Calexico auf ihrer fünften Platte nun nicht mehr die eine Band sind, die klingt wie die Wüste, ohne dafür gleich massiven Stoner-Rock spielen zu müssen. Stattdessen gaben Burns und Schlagzeuger John Convertino mehr Verantwortung an ihre Livemusiker ab, ließen mit J.D. Foster (Nancy Sinatra) erstmals einen Produzenten zu und nahmen als neu erfundenes Indie-Pop-Kommando das erste richtige Bandalbum ihrer Karriere auf. Die verdienstreichen Mariachi-Trompeten dürfen nur in „Roka (Danza De La Muerte)“ gemeinsam mit der spanischen Sängerin Amparo Sanchez an alte Calexico-Tage erinnern, und auch Streicher hört man höchstens noch in Nebenrollen. Calexico haben so zwar etwas von ihrer Unverwechselbarkeit eingebüßt, gleichzeitig aber den Weg frei geräumt für das kraftvollste Statement der Bandgeschichte. „Garden Ruin“ nimmt sich den allgegenwärtigen Frust in Amerika zur Brust, wettert im furios aufbrausenden „Letter To Bowie Knife“ gegen religiösen Fundamentalismus, und am Ende der Platte, mit dem alles überragenden „All Systems Red“ auch gegen die eigene Regierung. „I want to tear it all down/ And built it up again.“ Burns skandiert es, völlig entfesselt. Und macht den Anfang mit seiner eigenen Band.

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