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    Monochrome
    Éclat

    VÖ: 27.01.2006 | Label: Sticksister/Indigo
    Text:

    Aus dem Hardcore geboren und mit dem Punk im Gewissen den Indierock auf Platte gebannt. Newcomer sind das längst nicht mehr, aber jetzt endlich bereit für Größeres.

    Dabei, was heißt hier Größeres? Diese Band, verstreut über Basel, Berlin und Stuttgart hat eigentlich längst alles geschafft, was es zu schaffen gibt, zumindest im Indie-Universum. Da wären D.I.Y.-Ehren ohne Ende, ganz ähnlich wie bei The Robocop Kraus. Ebenso wie die Franken entstanden Monochrome aus einer Hardcoreband (Dawnbreed), haben seit 1994 haufenweise Singles und EPs auf den tollsten Indie-Labels veröffentlicht (Dim Mak, Transsolar, X-Mist) und die halbe Welt betourt. Mit „Éclat“ gibt es nach der ’99er LP „Laser“ das erst zweite vollwertige Album, das sich musikalisch perfekt ins Stickman/Sticksister-Geschehen einreiht. Fokussierter und poppiger als früher geht die Band ihre Songs jetzt an. Sie kommen immer fein austariert und nicht mehr explizit experimentell oder ellenlang daher. Jedes der zwölf Stücke ist ein wohlpoliertes, fein bearbeitetes Kleinod, das durch die unterschiedlichsten Merkmale überrascht. Entweder sind es Krautrock-Songtitel wie „Zweibruch“, „Gegenstück“ oder „Kopfüberkreuz“, ein unvermittelt auftauchendes Banjo und unpassend-passende „Uh la la“-Gesänge, ein eingestreutes Instrumental, feine Elektrospielereien, jazzig-loungige Momente oder deutsche Zeilen in einem weitestgehend englischen Text. Dabei ist der Gesang denkbar fair zwischen weiblich und männlich aufgeteilt, was Monochrome einen besonderen Reiz verleiht. Auch wenn die Band schon lange dabei ist, darf man guten Gewissens Referenzen anführen. Bei „Series Of Catastrophes And Celebrations“ drängt sich der Dredg-Vergleich unweigerlich auf: Viel fehlt dem Stück nicht zur völligen Kopie von „Ode To The Sun“. Wenn das nur ein Zufall ist, dann ein unheimlicher (tatsächlich ist es wohl einer, darf man den Aussagen der Band trauen). Das proppere „Souvenir Of A Sentimental Non-Event“ könnte man so auch auf einer Blackmail-Platte finden. Beim abschließenden „Kosmodrom“ fühlt man sich wiederum an den Postcore von Engine Down erinnert, und „Every Once In A While“ ruft ältere Robocop Kraus ins Gedächtnis, ist aber geradliniger. „Éclat“ ist die tolle Platte einer entdeckenswürdigen Band.

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