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    Bullet For My Valentine
    The Poison

    VÖ: 30.09.2005 | Label: G.U.N./SonyBMG
    Bullet For My Valentine - The Poison

    Auf dem Papier erfüllen Bullet For My Valentine alle Klischees einer Screamo-Kapelle. Um einen Song von Socratic aus New Jersey zu zitieren: „Hey all you screamo!/ What’s the deal when any talent that you lack is covered up by the fact that you can scream out really loud?/ Say things that were said before/ Every lyric that you sing sounds the same.“ Man möge es überprüfen: „Tears Don’t Fall“, „Suffocating Under Words Of Sorrow“, „All These Things I Hate“, „Cries In Vain“… Die Liste ist lang und eindeutig. Hören wir nicht hin und ignorieren die Wortblasen, die uns auf „The Poison“ in die Ohren gebrüllt werden. Unter dieser Prämisse (oder besser Elipse) könnte man Vergleiche mit Avenged Sevenfold oder vielleicht sogar Billy Talent anführen, wobei die vier Waliser eindeutig als Europäer auszumachen sind: starre Strukturen, Riffs statt Läufe, Melodien, die nicht zersägt und mathematisiert werden. Die Verwandtschaft aus Übersee legt Wert auf Quantität (schneller, überraschender, wendiger), die Inselbewohner haben an ihren Stücken mehr im Ganzen gearbeitet. Der rote Faden ist erkennbar, auch wenn sie nicht ohne gängige Formate auskommen. Es sind oft die einfachen Riffs und Breaks, die begeistern und nicht die Wut und Aggression ähnlicher Krawallmacher. Ohne Vorurteile eine gut hörbare Metal-Scheibe mit modernem Schlag. Mit Vorurteilen? Siehe nebenan.
    9/12 Jörg Staude

    Das ist Musik, die altgediente Gitarrenhasen zutiefst unsittlich berührt. Sie ist nicht nur einfach egal, oberflächlich, abziehbildhaft, furchtbar kalkuliert oder primitiv, sie ist richtiggehend ärgerlich. Sämtliche, ja wirklich ausnahmslos alle Klischees des modernen Metal werden bedient, alle hundertfach abgegrasten Screamo-Bausteine verwendet, und am Ende obendrein versucht, dem kleinen Reißbrett-Core-Setzkästlein auch noch die notwendige Portion Pop abzuringen. Damit auch die Kids, die sich ihren ersten Armee-Rucksack gerade letzten Monat kauften, derzeit über das erste Tribal-Tattoo nachdenken und erst Anfang des Jahres ihr Bravo-Abo abbestellten, gleich auch noch mitzunehmen sind auf den Zug ins Nirgendwo der Doublebass-Belanglosigkeit. Halten wir den jungen Walisern zugute, dass sie ebenfalls jung und noch auf der Suche sind, dann haben wir: Ein solides Album voller Pseudo-Coverversionen der ärmlicheren bis durchschaubareren Metal-Momente zwischen Killswitch Engage, The Used und Papa Roach. Doch selbst da fragt man sich: Wer braucht das, wo schon die genannten Epigonen dieser Musik mit ernsthaften Identitäts-Problemen zu kämpfen haben? Und wenn’s dann, wie leider immer wieder, noch zu peinlichen Iron Maiden-Reminiszenzen kommt, die einer leidlich versierten Fingertapping-Schülerband aus Castrop-Rauxel zur Ehre gereichen würden, wird’s wirklich unangenehm. Nicht falsch verstehen: Ich weiß schon, ich bin nicht die Zielgruppe. Doch selbst die, die es sein sollten, müssen doch wütend werden bei so viel kalkulierter Egalität.

    4/12 Sascha Krüger

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