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    The Warlocks
    Surgery

    VÖ: 05.09.2005 | Label: Mute/EMI
    Text:
    8 / 12

    Man muss Menschen mögen, die bei Nacht Sonnenbrillen tragen, Wege, die kein Ziel haben, und Langsamkeit lieben, um diese Platte faszinierend zu finden.

    Bobby Hecksher fühlt sich der Pose verpflichtet. Sang Art Brut-Sänger Eddie Argos noch zuletzt „I can’t stand the sound of The Velvet Underground”, so demonstriert Hecksher das genaue Gegenteil. Nicht nur, dass „Warlocks“ bereits ein Name ist, unter dem sowohl VU als auch The Greatful Dead auftraten, auch die Texte erzählen am liebsten von den Drogen und einer zerrissenen Seele. „It seems as though we tried to find / These things just to make us feel“, heißt es in der ersten Single des neuen Albums. Seit 1998 läuft das so. Psychedelischer Sound, Drughead-Coolness, zwei Schlagzeuge und ein Haufen prominenter Freunde aus der kalifornischen Nachbarschaft. Allein das lässt schon aufhorchen, denn diese Band passt zum Glam der Westcoast wie die Sisters of Mercy aufs Summerjam-Festival. Gegenüber dem Vorgänger-Album „Phoenix“ hat die Band noch mehr an attack verloren. Zwischen verletzbar und entrückt schlingert die Haltung, um hier ein wenig Spacemen 3, da wieder klassisches 70er-Repertoire zu bieten. Depressiv bis sediert mit ganz viel Shoegazing. „And the novocaine, it makes me / Laugh when I’m not with you.” Pathetisch? Ja, vielleicht sogar im englischen Sinn dieses Wortes, „jämmerlich”. Schlecht ist es deswegen nicht. Tom Rothrock hat als Produzent seine Erfolge mit Beck, Coldplay oder Elliott Smith nicht zu weit in den Vordergrund rücken lassen. Ihm ist ein sehr homogenes, düsteres und atmosphärisches Album gelungen, dem man gern in voller Länge lauscht. Vorausgesetzt man hat keine Scheu vor referenzwütiger Selbstinszenierung.

    weitere Platten

    Phoenix

    VÖ: 01.09.2003