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    Cougar
    Law

    VÖ: 18.11.2005 | Label: Layered/Pias
    Text: Patrick Grossmann
    8 / 12

    Instrumentalmusik zwischen nerdigem Kunstanspruch und meditativem Zauber, (Post-) Rock-Selbstbewusstsein und Elektro-Verweigerungshaltung.

    Cougar sind fünf universitär gebildete Menschen aus Madison in Wisconsin, die nicht viel von Pop und Songstrukturen halten. Im Gegenteil, sie scheißen drauf. Lieber erforschen sie, was passiert, wenn man eine Idee bis zu Ende geht. Sie konsequent durchdekliniert. Zentralmotive werden in unterschiedliche Kontexte gesetzt, angereichert, ausgedünnt, schließlich zur Explosion gebracht. Als habe Kurt Wagner bei Godspeed You! Black Empire angeheuert. Dabei beherrschen stets Kühle und eine kompositorische Strenge das Bild; nichts wirkt tatsächlich improvisiert oder hingeworfen. Eine kleine Gitarrenfigur weist den Weg. Leise zieht sie ihre Bahnen, ein Bass schwillt an, das Blech scheppert bedrohlich. Nach und nach werden Klangebenen hinzugefügt, bis nach drei Minuten und einer kurzen Zäsur die Gitarren in ein aufdringliches, bald zweistimmiges Lead-Motiv ausbrechen, das selbst Thin Lizzy begeistert hätte. Auch im weiteren Verlauf ist „Law“ eine Platte, die eben noch nervtötend sein kann, wie etwa im Rahmen der zahlreichen Interludes oder im rhythmisch überladenen „Pulse Conditioner“, wo die Band den Fundus einer Percussion-Sammlung plündert, bevor sie dir plötzlich sanft den Kopf tätschelt wie in „Strict Scrutiny“ mit seinen kunstvoll gegeneinander montierten, loungigen Akustik-Pickings, denen am Ende ein majestätisches Cello in die Parade grätscht. Auch „Interracial Dating“ oder das fein arrangierte „The Mosaicist“ sind von solch leuchtendem, schwerelosem Zauber. Kann man sich mit ein wenig Muße durchaus schön hören.

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