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    The Strokes
    First Impressions Of Earth

    VÖ: 30.12.2005 | Label: RCA/SonyBMG
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 155
    Schönheit
    The Strokes - First Impressions Of Earth

    Hätten sie wie angedroht wirklich fünf Jahre dafür gebraucht – das ist das Album, das man ihnen abkaufen würde. Die Strokes sagen, sie gefallen sich „in neuer Freiheit“. Uns auch.

    In einer gerechten Welt ginge „Room On Fire“ als verkanntestes Album des Rockretterrock der 00er Jahre in die Pop-Annalen ein. Weil den Strokes von der ersten zur zweiten Platte der Sprung aus den Sechzigern in die Siebziger geglückt war, dabei zwei ihrer besten Songs herauskamen („Reptilia“, „12:51“) und die Mehrheit den Titel des Debüts hernach trotzdem mit einem Ja beantwortete. „Is This It?“ Das ist es, und das war es. Göttlichkeit für eine Albumlänge, der Moment, in dem alles stimmt. Einmalig, unwiederbringlich, kurz grell und dann für ewig dunkel. Perfekte Songs zum perfekten Zeitpunkt. Sperrigkeit war nicht der falsche, aber ein glückloser Nachfolger – das ist die Lektion, die sich die Strokes gern erspart hätten, aber zum Glück nicht haben. Denn erst sie hat „First Impressions Of Earth“ möglich gemacht, dieses dritte Album, das zurück zur Eingängigkeit, zurück zum Hit-an-Hit will und kommt. Das Wasser auf die Mühlen aller ist, die „Room On Fire“ als Platte des Scheiterns hören wollen, und das unschlagbare Argument für die übrigen, die ein Album immer auch als Reaktion auf das vorangegangene begreifen. Das eine ist die kommerzielle Sicht, das andere die künstlerische. „I don’t write better when I’m stuck in the ground / So don’t teach me a lesson cause I’ve already learned.“ Julian Casablancas‘ Texte sind voll davon: Zeilen an die Adresse einer Unbekannten, die sich ebenso gut als Direktiven an die Skeptiker unter den Hörern lesen lassen, als ein Wir-haben-das-letzte-Wort. „We could drag it out / But that’s for other bands to do.“ Mut, darauf lässt sich „First Impressions Of Earth“ in letzter Konsequenz reduzieren. Die Strokes trauen sich. Sich und uns mehr zu, als man dachte. Streicher und mehr Moll, Hardrock, Wave und Proto-Punk. Virtuosität. Man kann bekritteln, dass sich die erste Hälfte des Albums vor frischen Ideen und großen Songs kaum retten kann, während einen die zweite mit den wenigen Uninspiriertheiten entlässt. Dass „First Impressions Of Earth“ ein bisschen mehr Dramaturgie gut getan hätte. Aber dafür, für die Dramaturgie, gibt es ja schon den Werdegang dieser Band. Muss sich aufregend anfühlen, die Strokes zu sein.

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