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    Thrice
    Vheissu

    VÖ: 17.10.2005 | Label: Island/Universal
    Text: Sarah Funke
    Thrice - Vheissu

    Aus dem Krankenhaus entlassen, dem Klassensieg nah: Die Hardcore-Schuster Thrice haben zu ihren eigenen Leisten gefunden.

    Hymnisch, ausgereift, besser als der grobe Rest. „We are all named and we are all known / We know that we’ll never walk alone.“ Ziemlich selbstbewusst legen Thrice da im Song los, der „Vheissu“ eröffnet, einem der besten des Albums, zwischen alten Fugazi und modernem Emo. Aber gute zwei Jahre nach Veröffentlichung des grandiosen und viel gelobten Vorgängeralbums „The Artist In The Ambulance“ gelangen Thrice nicht zu Unrecht zu dieser überzeugten Selbstbetrachtung: Sie haben einen Namen. Einen großen. Und viele aufstrebende Bands, die sich an härterer Gitarrenmusik versuchen, sehen sich durch die bisherigen Platten des Quartetts stark beeinflusst. Allein werden Thrice tatsächlich nicht den Weg durch ein zurzeit hoffnungslos überfülltes Genre antreten müssen: Treue Fans haben sie spätestens seit dem Erfolg von 2003 in rauen Mengen. Und was die Fans mit dem von Steve Osborne (u.a. U2) produzierten „Vheissu“ zu hören bekommen, stellt ein weiteres Mal unter Beweis, dass es die Kalifornier wie kaum eine weitere Band des Genres verstehen, große Melodien zu erschaffen.

    Die umgarnende Melodie, mit der „Between The End And Where We Lie“ beginnt, die Melodie, in die es mündet; die sich melodisch hoch schraubenden Gitarren von „Of Dust And Nations“: Gerade solche Melodiebögen sind es, die Thrice hier in voller Breite und in der Hauptsache aufspannen. Was jedoch zwangsläufig dazu führt, dass die Kalifornier durch einen derartigen Melodie-Fokus ein beträchtliches Maß an Aggressivität einbüßen, was alteingesessene Anhänger dazu veranlassen mag, den Weg mit ihnen nicht mehr mitzugehen. Indes: Für die breite Masse an Sympathisanten der Band wird sich „Vheissu“ als wahre Fundgrube erweisen, glänzt sie doch eindrucksvoller denn je mit kontrastreichen Beilagen, die ein gutes Stück melancholischer – dank ruhigeren, experimentellen Passagen und Piano –, aber auch derber, mit dem heftigen Gitarren und Screamparts daherkommen. Hört man dann noch beim absolut epischen „The Earth Will Shake“ genauer hin, hört man den Zorn und die Verzweiflung leicht heraus. Und: Dem Mut, der dazugehört, als Vorzeige-Emo-Band derart auf eine schummernde Orgel und einen Gospel-Part zu bauen wie bei eben diesem Stück, gehört mit gezogenem Hut begegnet.

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