0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    The All-American Rejects
    Move Along

    VÖ: 10.10.2005 | Label: Interscope/UMIS
    Text: Armin Linder
    6 / 12

    Ideen, Esprit, Lockerheit. Drei Eigenheiten, die den Post-Pop-Punk der All-American Rejects von dem

    der Konkurrenz absetzen.

    Schade eigentlich. Das tolle, selbstbetitelte Debüt vor rund zwei Jahren hatte alle Trademarks, die

    es im neuen Jahrtausend für den kommerziellen Durchbruch braucht. Zumindest in diesem Genre, nennen

    wir es „Übermut-Pop“. Zuallererst waren da zuhauf grandiose Songs Marke „Swing, Swing“, wie sie

    Weezer in ihrer Verkrampftheit schon Jahre vergeblich suchen. Dennoch wurde es hierzulande nichts

    mit dem Erfolg. Vielleicht auch, weil die Band selbst zu unglamourös auftritt, auf Kajal und

    Hairstylisten verzichtet – und lieber ihre eigenen Songs aufhübscht. Ähnliches gilt auch für den

    Zweitling „Move Along“. So manches Liedchen wäre vielleicht nur Durchschnitt, wenn da nicht der Hang

    der Band zu außergewöhnlichen Intros wäre. Was vor allem beim Durchskippen der jeweils ersten

    Sekunden auffällt: Fast in jedem Song stecken diese anfänglichen Aha-Effekte. Die holprigen Drums

    beim Titeltrack, das schüchterne Klavierchen in „It Ends Tonight“, die Pizzicato-Streicher in

    „Change Your Mind“, Handclaps in „Night Drive“, Latin-Gitarren in „Top Of The World“, der vertonte

    Sonnenaufgang in „Dance Inside“. Immer sind es die ersten Sekunden, die erfolgreich um

    Aufmerksamkeit heischen. Schade nur, dass die All-American Rejects diesen Schwung nicht immer in die

    reguläre Spielzeit hinüberretten. Und oft vergessen, zu halten, was sie anfangs versprochen haben.

    Dennoch: Bei aller Geradlinigkeit sind vor allem die Refrains sehr angenehm zu hören, auch fünf-

    oder zehnmal. Weil sie merklich auf den Spaß statt aufs Bankkonto schielen. Eine erfreuliche

    Einstellung, die beim Hörer ankommt. Und nächstes Mal lassen wir die Streichersippe ruhig noch ein

    wenig länger im Studio verweilen, ja?

    weitere Platten

    Send Her To Heaven

    VÖ: 16.07.2019

    Kids In The Street

    VÖ: 23.03.2012

    dto.

    VÖ: 08.09.2003