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    Curl Up And Die
    The One Above All, The End Of All That Is

    VÖ: 12.09.2005 | Label: Revelation/Cargo
    Text:
    9 / 12

    Curl Up And Die überraschen mit einer Abkehr vom puren technischen Metalcore. Und liefern eine

    ausgesprochen unangenehme, verzweifelte Ohrlasche von Album.

    Gar nichts für zarte Gemüter: Diese Band ist so gnadenlos wie ihr Name. Das fängt bei Songs an, die

    zwischen Hochgeschwindigkeits-Oldschool-HC und tonnenschwerem, fast alternativem weil teils

    unverzerrtem (höre etwa: „Blackout”), aber immer äußerst bissigem Zäh-Core in Midtempo changieren.

    Das geht weiter bei fiesestem Knochensägen-Gitarrenspiel. Gnade? Gibt’s nicht. Oder bei den besten

    Songnamen des laufenden Jahres – da wären: „Ultra Carb Diet Carpooling Stupid Fucking Life”, „I’m

    Trying To Fly To The Moon Using Two Magnets And Willpower”, gern auch „Blood Mosh Hips Hair Lips

    Pills Fuck Death”. Jawohl! Zudem haben wir es bei CUAD mit hoffnungslos verzweifelten Texten um die

    tägliche, aussichtslose Lebens-Apokalypse zu tun. Und das geht schließlich bis zu Sänger Mike

    Minnicks Stimme, als solche nur noch entfernt zu erkennen. Da hat jemand die Stimmbänder

    herausoperiert, zwei Stunden auf Schleifpapier gewalzt, zehn Minuten köcheln lassen und dann wieder

    zurückgepflanzt. Seitdem muss Minnick nicht tragbare Schmerzen erleiden. Ein angsteinflößendes

    Krächzgebell, dem totalen Ausraster gefährlich nah. Und auch wenn die schnellen Teile auf „The One

    Above…” Spaß machen: Richtig gut sind CUAD immer dann, wenn sie sich vom typischen, gleichförmigen

    Metalcore des Vorgängers „Unfortunately We’re Not Robots” mutig entfernen und dem noisigen Rock

    frönen („An Uncomfortable Routine”, „There Is Never Enough Time To Do Nothing” oder beim

    herausragenden „Blackout”). Das Bild perfekt macht ein fantastisches Artwork im Comic-Stil, mit dem

    man Nächte verbringen kann, ohne etwas zu verstehen, bis man so viele Dinge entdeckt hat, dass man

    zumindest glaubt, zu kapieren, worum es da geht. Kollege Albrecht kündigte dieses Album als

    Hoffnungsträger 2005 an. Und er hat Recht behalten.