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    Nada Surf
    The Weight Is A Gift

    VÖ: 05.09.2005 | Label: City Slang/Rough Trade
    Text:
    Nada Surf - The Weight Is A Gift

    Mehr ist weniger, Ruhe ist das (gar nicht mehr so) neue Lautsein. Und jetzt suchen Sie jemanden, der Ihnen das Geheimnis von Nada Surf erklärt? Vergessen Sie’s!

    Stimmt so: Gewicht zu haben – nicht im körperlichen, sondern im künstlerischen Sinne –, ist eine seltene Gabe. Nada Surf aus NYC besitzen sie. Da widerspricht die führende allgemeine Meinung nicht der in dieser Redaktion. Zum Beispiel Kollege Großmann. Schwärmte von „Let Go“, dem letzten Album von 2002: „Runde, mit viel Liebe bestäubte, anrührende Song-Entwürfe. […] Keine verkrampfte Suche nach dem nächstbesten College-Hit.“ Was soll man sagen: Genau so stelle sich der Leser Nada Surf bitte auch 2005 vor. Genau so, nur mit dem Unterschied, dass aus anrührenden Songentwürfen, aus den vielverheißenden Skizzen ganz und gar bewegendes Liedgut geworden ist. Mustersongs statt Songmustern. „The Weight Is A Gift“ ist voll davon, gönnt sich nicht eine Ausnahme (dabei würden wir sie Nada Surf ja eh mit Kusshand abnehmen). Hinten zweckmäßig instrumentiert – gedämpftes, schmuckloses, nicht mit „belanglos“ zu verwechselndes Tutti aus Gitarren, Bass, Schlagzeug und, nur ganz manchmal, einem Keyboard –, vorne Matthew Caws, der Poet, der auch vom größten Mist, den er durchlebt hat, noch mit einem milden Lächeln singt. „The Weight Is A Gift“ handelt vom Loslassen und Wachwerden. Vom Freigeben. Davon, wie es sich anfühlt, sich daran zu erinnern, dass man etwas vergessen hat. Eine Aufbruchplatte. Nach vorn, mit kurzem Blick zurück. Klingt nach frischem Optimismus? Und wie! Zuversicht, vielleicht auch etwas Stolz ist das zentrale Motiv der Platte, die einen zentralen, den zentralen Platz in der Diskografie dieser Band einnehmen könnte. Wie weggespült ist der Rotz, die Kratzbürstigkeit von früher. Und trotzdem darf’s mal drängen. Wie in „Blankest Year“, in „Armies Walk“. Geradlinigkeit ist der Kniff. Nada Surf schlagen keine Haken, sie wollen average indie sein. So klingen sie. Angepasst und trotzdem eigenwillig. „Do It Again“ und „What Is Your Secret“ heißen zwei Stücke. Der eine Titel ist unsere Aufforderung, der andere die große Frage: Wie zum Henker machen die das? Dich zu berühren, ohne sich selbst groß zu rühren. Bleibt ihr Geheimnis, soll es auch bloß. Gewicht hat man. Oder man hat es nicht.

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    Never Not Together

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