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    Billy Corgan
    The Future Embrace

    VÖ: 20.06.2005 | Label: Warner
    Billy Corgan - The Future Embrace

    Vier-Ohren-Test

    „All Things Change“. Der Titel des Openers gilt gleichzeitig als Devise: „Never sure what is worth fighting for“, rechtfertigt Billy Corgan seine Unrast. Gitarren sind auf seinem Solodebüt kaum noch mehr als schmückendes Beiwerk, im Vordergrund stehen flächige Synthesizer, stoische Beats und Corgans Stimme, die leidenschaftlich tönt wie eh und je. Ein beinahe irritierender Kontrast zur vorherrschenden, beunruhigend sterilen Kühle. Corgan hadert mit dem Vertrauen in Gott, in die Welt und in sich selbst, um irgendwo in der Mitte eine Ahnung von Glück zu finden. „I need pain to change my life“, bringt er es auf den Punkt. Corgans erste Buchveröffentlichung „Blinking With Fists“ findet mit „The Future Embrace“ eine Fortsetzung, einem so text- wie ichbezogenen Album. Schlüsseltrack ist ausgerechnet eine Coverversion: „To Love Somebody“ von den Bee Gees, mit Robert Smith (The Cure) an den Backing Vocals. Zwei verlorene Seelen, zwei Individuen auf der Suche nach ihrem Platz in dieser kalten Existenz. Es ist nicht nur das unzugänglichste, sondern auch das unmittelbarste Album in der Karriere des Billy Corgan. Ein Widerspruch? Mitnichten. Corgan hat nur einen dicken Schutzpanzer aufgebaut, den es zu durchbrechen gilt, bevor er Nähe zulässt. Erst nach und nach bewilligt „The Future Embrace“ die besagte Umarmung. Und lässt die gefühlte Temperatur rapide steigen.
    9/12 Armin Linder

    Was ist bloß aus Kugelbirne Corgan geworden? Erst verzockt er sich mit Zwan um ein Haar unsere Achtung, und jetzt das: ein unausgegorenes, dafür umso großspuriger angekündigtes Soloalbum. Smashing Pumpkins in der Vierspur-Version. Billy sei jetzt glücklich, freundlich, ein Suchender, und überhaupt sei alles anders, heißt es. Nun, nichts ist anders – nur dieser existenzielle Schmerz, der ist endgültig passé. Weite Teile von „The Future Embrace“ knüpfen genau da an, wo sich das unterkühlte „Adore“ einst im Unwägbaren verlief: Synthies säuseln, Konservenbeats rasseln, statt turmhoch lodernder Gitarrenwände und Power-Drumming gibt es ständiges, Klimax-armes Wabern. Exemplarisch: der Opener „All Things Change“, durch den ein uninspirierter Drumloop von hölzerner Statik holpert. An anderer Stelle wird am Ende kurzerhand lieblos die Groovebox abgewürgt. Alles wirkt halbherzig hingeworfen. Wo ist der Frust? Die Wut? Das Unversöhnliche? Corgan wird sich – trotz ein, zwei gelungener Ansätze („Mina Loy“, „A100“) – die Frage gefallen lassen müssen, warum er nicht wirklich mal ganz woanders neu beginnt. Oder zumindest seinen Schlagzeug-Kumpel Jimmy Chamberlin anruft. Sollte Billy Corgan tatsächlich etwas suchen, dann seine Form. Der rennt er hinterher. Danach „Mellon Collie“ aufgelegt und leise ins Kissen geweint.
    5/12 Patrick Großmann

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