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    Kam:as
    Bric-A-Brac

    VÖ: 30.05.2005 | Label: Sinnbus/Alive
    Text:
    7 / 12

    Zweimal eigenwilliger Postrock von einem recht neuen kleinen Berliner Indie-Label. Sollte man im Auge behalten – Bands und Firma gleichermaßen.

    Doppelrezension mit Barra Head

    Einigermaßen bekannt wurden ‚Sinnbus Records‘ durch ihre Veröffentlichung des Kate Mosh-Longplayers; jetzt legen die umtriebigen Berliner nach mit aus dem Rahmen fallenden Alben, die fabelhaft den deutschen Untergrund bedienen. Da wären Barra Head aus Kopenhagen, die mit ihrem zugleich schön musizierten, aber auch kantig und direkt produzierten Zweitling „We Are Your Numbers“ an Silkworm oder Sans Secours erinnern: Ein brummelig nach vorne gemischtes Schlagzeug, beißende Bässe und latent quietschende Gitarren vermengen sich mit einer überraschend kristallklaren Stimme, die das Traurigsein und die Desillusion mit jeder Note zelebriert. Ein überzeugendes Konterkarieren von klassisch schönen Momenten und immer wieder aufblitzenden Krach-Ausbrüchen; mithin eine Platte, die jeder ‚bluNoise‘-Afficionado schätzen wird. Noch schriller und exaltierter geben sich die Berliner Kam:As auf ihrem zweiten Album „Bric-a-Brac“. Jenes nämlich birgt richtig schwierigen, herzlich um die Ecke gedachten Stoff, mithin Post-Rock in der klassischsten Bedeutung des Wortes. Sie spielen mit ständigen Brüchen, komplizierter Rhythmik, zwei sich seltsam umtänzelnden Stimmen und instrumentalen Melodieläufen, die höchstens beim zwanzigsten Hören beginnen, richtig Sinn zu machen und zusammen zu finden. Derartig Aufgelöstes hörte man hierzulande bislang höchstens von verblichenen 90er-Querdenkern wie Porf oder Guts Pie Earshot. Und – ist das denn gut? Das liegt ganz im Auge des Betrachters. Wer das Zerstören gängiger Hörgewohnheiten schätzt, wird’s zumindest spannend finden; allen anderen dürfte wohl der Zugang fehlen.

    weitere Platten

    Neverstate

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