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    Alkaline Trio
    Crimson

    VÖ: 23.05.2005 | Label: Vagrant/PIAS/Rough Trade
    Text: Falk Albrecht
    Alkaline Trio - Crimson

    Wenn Melancholie und Morbidität zur Ausschüttung von Glückshormonen führen, ist das Alkaline Trio nicht weit. „Crimson“ ist ein weiterer Meisterstreich der Band.

    Mit „Good Mourning“ war es so eine Sache: zunächst für guten Alkaline Trio-Standard befunden – später aber wuchs das Album zu einem wahren Monster heran. Ein wenig nervös durfte man beim Gedanken an „Crimson“ also werden. Aber schon beim ersten Hören: Entwarnung. Guter Alkaline Trio-Standard. Mindestens! Beim zweiten Hören dann etwas Verwunderung: Warum diese elektronischen Spielereien in „Burn“? Warum die synthetischen Streicher in „Smoke“? Warum verlässt sich das Trio nicht einfach weiterhin auf sein geradezu spektakuläres Gespür für tolles Songwriting? Denn im Falle dieser Band darf man durchaus seine wertkonservative Ader entdecken: Gitarre, Schlagzeug, Bass und natürlich Matt Skibas fiebrig melancholischer Gesang reichen völlig aus, um geradezu epochale Songs zu kreieren. Aber gut: Das Alkaline Trio will nicht stehen bleiben und zumindest im kleinen Rahmen Experimente wagen. So sei es. Denn letzten Endes kann auch Geknarze aus dem Computer den Songs nur wenig anhaben, mit jedem Hören verliebt man sich ein bisschen mehr in „Crimson“. Gleich der Einstiegssong erweist sich als Volltreffer: Nach einem halbminütigen Piano-Intro ist man schon mittendrin, „Time To Waste“ ist ein kleiner Klassiker im besten AK3-Sinne. Und davon gibt’s im weiteren Verlauf einige mehr: Bei „Dethbed“, „Sadie“ oder „Your Neck“ spielt die Band ihre Stärken gnadenlos aus, das sind Songs, die nicht für den Moment, sondern für die Ewigkeit gemacht wurden. Schön sind auch „Settle For Satin“ und „Back To Hell“, wo sich Matt Skiba und der oftmals unterbewertete Dan Andriano den Gesang teilen, oder das routiniert runter gerockte „Fall Victim“. Kernstück bleibt aber „Burn“, an dem sich die Geister scheiden werden: Zwar handelt es sich zweifellos um einen herausragenden Song, das elektronifizierte Sound-Gewand ist aber eben doch etwas gewöhnungsbedürftig. Ob sich „Crimson“ letzten Endes gleichwertig neben „Good Mourning“ behaupten kann, wird sich dann auch erst in der Langzeitwirkung zeigen.

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