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Zeitreise

Zeitreise
Es gibt Dinge, mit denen man ganz einfach nicht mehr rechnet. Ein neues My Bloody Valentine-Album ist eines davon. Mastermind Kevin Shields gibt Anlass zur Hoffnung.

Man hatte nicht den Eindruck, dass Kevin Shields, Sänger und Gitarrist der Shoegazer-Vorreiter My Bloody Valentine, sich in den letzten Jahren überarbeitet hat. Einige Gastauftritte bei Primal Scream, The Go! Team oder Dinosaur Jr.; hier und da mal ein paar Remixes; im Jahre 2004 sogar vier neue Songs von Shields, für den Soundtrack zu Sophia Coppolas wundervollem „Lost In Translation“, die erste leichte Reunion-Gerüchte mit sich brachten. Aber, obwohl nie von einem Split oder dem Ende der Band gesprochen wurde, hielt man es eigentlich nie für möglich, dass nach dem Meisterstück „Loveless“ im Jahre 1991 noch irgendetwas folgen würde.

Zu verschrien waren der Frontmann und seine Mitmusikanten Bilinda Butcher, Debbie Googe und Colm O’Ciosoig ob ihrer ausufernden Studio-Sessions, die nicht nur das britische Indie-Label „Creation“ fast in den Ruin trieben, sondern die später auch Island Records 500.000 Britische Pfund kosteten. Ohne jegliche verwertbare Resultate wohlgemerkt. Und nicht zuletzt: Shields fühlte sich schlicht inspirationslos während der sage und schreibe 16 Jahren seit der letzten Veröffentlichung der Band.

So verwundert es auch nicht, dass Shields jetzt in einem Statement angibt, die lange Durststrecke sei nicht in erster Linie darauf zurückzuführen, dass es aus verschiedenen Gründen nicht zu einem Zusammentreffen der Band kam; sondern einzig und allein darauf, dass es ihn nicht interessierte. „Ich weiß nicht, ob es Schicksal war, aber es war irgendwie die ganze Zeit über nicht wichtig für mich, ein neues Album zu machen,“ so Shields.

Sehr wohl verwundert hingegen, dass nun anscheinend der Moment gekommen ist und man in jedem Fall mit noch einem Album einer der wohl einflussreichsten britischen Indie-Band von Anfang der 90er Jahre rechnen kann: „Ich fühle mich, als würde ich noch eine großartige Platte machen. Es wird hundertprozentig noch ein My Bloody Valentine-Album geben, bevor wir sterben. Falls nicht, wäre es, als hätten die Leute nur zwei der drei Kapitel zu hören bekommen. Und dabei wird das dritte doch das beste sein. Aber wie lange es dauern wird, das auf einen physischen Tonträger zu bannen, weiß ich nicht.“ Hoffentlich nicht noch einmal 16 Jahre.

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