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Wer bekommt Recht?

Wer bekommt Recht?
‚Musicload‘ lud zur Gesprächsrunde über Digital Rights Management. Wenn sich die Experten uneins sind, entscheidet letztendlich der Kunde.

Auf dem vom ‚T-Online‘-Musikladen ‚Musicload‘ organisierten Expertentreffen kamen Vertreter aus allen Bereichen der Musikindustrie zusammen, um über die Möglichkeiten und den zukünftigen Einsatz von Digital Rights Management (DRM) zu diskutieren. Dabei ging es weniger darum, ob DRM in Zukunft überhaupt verwendet werden sollte, als um die Frage nach dem Finden von gemeinsamen Standards. Allerdings betonte Ekkehard Kuhn vom ‚Verband der Phonographischen Wirtschaft‘, dass es dem Urheber selbst überlassen bleiben müsse, ob seine Werke mittels DRM geschützt werden oder nicht. Und Tim Renner, ehemaliger Chef von ‚Universal Music Germany‘, forderte gar uneingeschränkte Nutzungsrechte für alle Kunden. Renner sprach sich außerdem dafür aus, das MP3-Format als Standard festzulegen, weil sich seiner Meinung nach inzwischen fast jeder daran gewöhnt hätte.

Von einer Sprecherin von ‚Musicload‘ wurde außerdem die Problematik angesprochen, dass Abspielgeräte häufig nicht kompatibel sind zu den unterschiedlichen DRM-Systemen und so zu Verunsicherungen unter den Kunden führe. Der Vertreter von ‚Microsoft‘ betonte ebenso, dass DRM nur marktfähig würde, wenn es sich problemlos in andere geschützte Formate umwandeln ließe, was natürlich voraussetzt, dass für alle die gleichen Nutzungsrechte gelten.

Dass sich vor allem Anbieter von Software-Lösungen wie ‚Microsoft‘ für allgemeine Standards einsetzen, ist nicht verwunderlich, ebenso wenig, dass ‚Musicload‘ für einheitliche Abspielstandards in Playern plädiert. Im Vergleich zu ‚iTunes‘ sind die bei ‚Musicload‘ heruntergeladenen Musikdateien nicht an ein Abspielgerät gebunden und dementsprechend auf eine möglichst umfassende Kompatibilität zu den angebotenen Abspielgeräten angewiesen. Allerdings soll im März ein eigenes Abspielgerät von ‚Musicload‘ in den Handel kommen und so helfen, Marktanteile hinzuzugewinnen.

Auf genaue Vorgehensweisen in Sinne einer technischen Standardisierung konnten sich die Experten allerdings nicht einigen. Im Prinzip wird wahrscheinlich der Markt – sprich der Kunde – entscheiden, ob und welche DRM-Lösungen er akzeptiert. Ein erstes deutliches Zeichen hat der Markt auch schon gegeben. So fanden vor kurzem findige Nutzer des ‚Winamp‘-Players heraus, dass sich mittels eines legalen Software-Plug-Ins das DRM vom Musikabonnementdienst ‚Napster To Go‘ aushebeln lässt. Nur wenige Tage später veröffentlichte daraufhin ‚Winamp‘-Besitzer ‚AOL‘ einen Patch, der diese Sicherheitslücke schließt. Zurück bleibt aber die Gewissheit, dass DRM noch lange nicht so sicher ist, wie viele immer glauben machen möchten und dass noch viel Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden muss, um die benötigte breite Zustimmung unter den Nutzern geschützter digitaler Inhalte zu gewinnen.

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