Frogcodile – das ist nicht nur eine skurriles Kofferwort aus sprunghaftem Teichbewohner und fleischfressender Panzerechse, sondern der Name einer Wuppertaler Band, die artsy Indie-Pop mit Rockelementen kombiniert. Zur Besetzung gehören die Brüder Dennis und Markus Kresin (Darjeeling), beide Multiinstrumentalisten, die mal auf Tasten oder an der Gitarre spielen, sowie die Rythmusgruppe aus Drummer Lennart Richter und dem Bassisten Niklas Mingels.
Nach den Alben “Refractions” (2017) und “Shuffled Pieces_Puzzled Brains” (2018) steht in diesem Jahr ihr drittes Studioalbum beim Label Hey!blau an. “Favourite Dish” erscheint am 29. Oktober und beschäftigt sich mit der existenziellen Frage nach dem eigenen Platz in der Welt. Entsprechend melancholisch ist der Sound, den das Quartett mit ihrer Instrumentenpalette malt: Die elektronischen Sounds vom Synthesizer erinnern an Dream-Pop von M83, der Rythmus poltert nach vorn wie Indie-Tronic von Metronomy. Dazu gibt es Riffs von zurückhaltenden elektrischen Gitarren.
Wie die Band in einer Pressemitteilung verrät, handele es sich bei “Favourite Dish” nicht um ein Konzeptalbum, trotzdem lasse sich eine “klare Stringenz im Verlauf der zehn Tracks” erkennen, in welcher die Singleauskopplung “Alien” in Zeilen wie “I’m an alien in an alien world / and my alien mouth speaks alien words” Kritik an der Abhängigkeit von digitaler Vernetzung und der verlorenen Fähigkeit zur zwischenmenschlichen Verständigung übt. Der Song steigt mit Electronica-Sounds vom Synthie ein und die elektrischen Gitarren erzeugen eine getragene Slowcore-Atmosphäre.
Das dazugehörige Musikvideo erzählt die berührende Geschichte einer grünen Knetfigur im Stop-Motion-Verfahren. Das Haus des trauernden Teichanwohners ist in zwei Hälften geteilt. Bei dem Versuch sie wieder zusammenzufügen und damit in einem vollständigen Heim zu leben, bricht er unter dem Kraftakt zusammen und verzweifelt.