“Ein Abend im Herbst 1991 war für unser Album ’12’ sehr wichtig: Wir waren auf Tour und bei zwei Freunden in Hamburg zu Besuch. Nach dem Abendessen wollten wir unser gerade fertig aufgenommenes und gemischtes zweites Album ‘Nook’ vorspielen. Unsere Freunde legten aber zuerst noch ihre neueste Entdeckung auf, eine Platte der eigentlich abgeschriebenen Charts-Band Talk Talk, von der sie meinten, sie klänge irgendwie anders und neu, gar nicht mehr nach ‘Such A Shame’. Unsere neuste Produktion haben wir dann gar nicht mehr vorgespielt… Nach ‘Laughing Stock’ waren wir vollkommen geschockt und weit weg von Gitarrenriffs und Doublebass: Uns war klar, dass wir ab jetzt ganz anders klingen wollen. Wir haben auf ’12’ Metal mit Samples und Jazz ersetzt, und versucht, mit dem Raumklang zu arbeiten. Wir haben auch in den Mittelteil des Titelstücks eine Collage aus Improvisationen unseres Potawatomi-Bandkollegen und Bassklarinettisten Rudi Mahall eingebaut – ganz nach dem Vorbild von ‘Laughing Stock’, das wohl komplett aus Improvisationen eingeladener Musiker zusammengebaut worden war. Es gab natürlich auch noch sehr viele andere Einflüsse auf ’12’, aber Talk Talk war der wichtigste. Und der, der bis heute immer noch gleich prägend ist für alles, das wir machen.”
Liebe Leserin, lieber Leser!
Diesen Artikel haben wir für euch gerne kostenlos zugänglich gemacht. Zugleich ist es für einen konzernfreien Verlag wie unseren entscheidend, bei unserer Arbeit finanziell unterstützt zu werden. Nur so können wir euch auch weiterhin guten und unabhängigen Musikjournalismus liefern, wie ihr es seit über 30 Jahren von uns kennt. Wenn ihr uns dabei helfen möchtet, freuen wir uns, wenn ihr euch einfach mal ein Bild vom Angebot macht , das wir den Abonnentinnen und Abonnenten unseres Exklusiv-Bereichs VISIONS+ bieten. VISIONS + heißt mehr Artikel, mehr Musik, mehr für euch.
Weitere Beiträge
Bei The Ocean steigt nun auch Sänger Loïc Rossetti aus. Damit verbleiben nur drei Mitglieder im Post-Metal-Kollektiv. Mit der Band soll es aber auf jeden Fall weitergehen, ein neues Album ist auch schon in Aussicht.
Den meisten dürfte von Wilhelm Tell der berühmte Apfelschuss in Erinnerung geblieben sein. Da ist es nur konsequent, dass Regisseur Nick Hamm, der Friedrich Schillers Novelle als großen Actionfilm für die Leinwand adaptiert, diese Szene an den Anfang stellt: die gespannte Sehne, der Angstschweiß auf Tells Sohn Walter. Dann springt Weiterlesen mit VISIONS+ Jetzt VISIONS […]
Ab August startet Butthole-Surfers-Sänger Gibby Haynes seine Europatournee zusammen mit einer Gruppe Musikstudierender, die von Frank Zappas Bassisten Scott Thunes ausgebildet wurden.