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ULME sind zurück

ULME sind zurück
Vor satten sechs Jahren gab es in der VISIONS für „Green Growing Soul“ von Ulme 12 Punkte. Von mir. Dann lösten sie sich auf. Jetzt darf ich ihr Comeback verkünden. Es ist mir eine Ehre.

Es ist nicht üblich, in den News „ich“ zu sagen, aber diesmal sei es erlaubt. Ich habe ULME damals verabschiedet, schrieb von „Musik, die in der Tiefe unserer kaputten Seelen wühlt und bei all ihrer psychotischen Dramatik doch ganz nah am Leben ist.“ Von einem „Wesen am Abgrund – zwischen schwerster Verzweiflung und wütender Energie, zwischen Existenzialismus und einem Sound, der dir den Arsch wegrockt.“

Das war persönlich, pathetisch und würde in keinem Schreibseminar einen Preis gewinnen. Und es war emotional weit weg von jeder musikjournalistischen Routine.

Mit ihrem schroffen Debüt „Re-fuse Me“, dem schizoiden Meisterwerk „Ordinary Diva“ und dem etwas ausschweiferenden „Green Growing Soul… In The Gala Of Love“ gehörten ULME in den 90er Jahren zu den Bands, die den Sound von ‚bluNoise Records‘ maßgeblich prägten. Gitarrenwände, die bei allem felsigen Lärm melodisch schimmerten, eine unglaublich dunkle Atmosphäre und einen Wechsel von Geschrei und Gesang, gegen den die meisten Screamo-Bands heute wie T-Shirts von C&A klingen.

1999 löste sich das Trio auf, nachdem sie sich auf der Release-Party zum dritten Album prügelten und daraufhin konsequenterweise alle Tour- und Promoaktivitäten absagten. Extreme Emotionen waren Arne, Jan-Eric und Gunnar Heesch, die „alle irgendwie miteinander verwandt sind“, ohnehin nie fremd. Denn schaut man sich das Artwork und die Texte an und leiht sein Ohr noch einmal Songs wie „Prae Cox“, „Moondreamer“ oder „Under The Tree“, kommt man trotz aller postmodernen Abgebrühtheit zu der Überzeugung: Das ist authentisch, da leidet jemand, da geht es wirklich um etwas. Auf ULME-Platten gab es immer einen Grund, zu schreien. Und eine mörderische Wucht und Atmosphäre, welche den Groove von Kyuss mit der Atmosphäre von Neurosis oder den heutigen Isis verband.

Nun haben sich Arne und Jan-Eric wieder vertragen und sich im Juli erneut ins Studio begeben, leider ohne Bassist Gunnar, der seine Zeit laut frischer Bandpage für Frau, Kinder und seine Physiotherapeutenpraxis auf dem Land“ benötigt. Neu am Bass ist Tim Liedtke, ehemaliger Bassist der Stoner-Rock’n’Roll-Walze Sissies. Ich freu mich. Und jetzt kommt ihr.

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