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Tune-Yards – Rampenfieber

Tune-Yards – Rampenfieber
In der Schule war Merril Garbus schüchtern. Dann entdeckte sie die Schauspielerei, Loop-Pedale und Afrika und hat als Tune-Yards jetzt mehr Bühnenpräsenz als die meisten Rockbands. Im September kommt sie mit neuem Album auf Tour.

Eigentlich hat Britney Spears das Klassenzimmer-Video für immer verdorben. Bis jetzt. Im Clip zu Tune-Yards' ‚Bizness‘ erwacht eine Klasse schuluniformierter Kinder angeführt von einem Mädchen in bunter Kriegsbemalung zum wilden Leben.

Tune-Yards – ‚Bizness ‚

Sieht Merrill Garbus ganz schön ähnlich, die kleine Aufrührerin mit den Trommelskills? Ist aber eher Wunschdenken der Amerikanerin, die mehr oder weniger alleine hinter Tune-Yards steckt. ‚Ich war als Kind viel schüchterner‘, sagt sie. ‚Diese Szene ist vielleicht in meinem Kopf passiert, während ich in Wahrheit an meinem Tisch saß und mich nicht getraut habe, mit den anderen Kindern zu sprechen. ‚

Ihre Schüchternheit hat Garbus lange hinter sich gelassen. Inzwischen tritt sie vor mehreren Hundert Leuten auf, das verdankt sie nicht zuletzt einer professionellen Schauspielausbildung, sagt sie. ‚Dass ich mich traue, auf der Bühne Raum einzunehmen und Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, hat auf jeden Fall viel damit zu tun. Ich bewundere immer noch Performance-Künstler, die mit den Zuschauern eine ganz eigene Dynamik entwickeln. Das kriegen die wenigsten Rockbands so hin.‘ Sie versucht es, mal alleine, mal mit einem Bassisten, mal mit Tänzerinnen und Tänzern und aktuell mit einer Backing-Band aus zwei Saxofonen – aber immer mit Beats und ihrer Ukulele, die sie live loopt. ‚Ich setze dem Publikum manchmal unfertige Sachen vor, das zeigt auf jeden Fall ziemlich schnell, wo die Schwächen eines Songs liegen.‘

Die Stärken ihres neuen Albums ‚Whokill‘ sind jedenfalls: gutgelaunte Rhythmen, Gesang, der zwischen einlullend und nervenspannend wechselt, und ein paar fröhlich klackernde Samples. Dabei hat Garbus ihre persönliche Version des Afrobeat nicht von Bands wie Vampire Weekend abgehört, sondern von den Profis. ‚Ich bin fasziniert von Afrika, seit meine Tante und mein Onkel hingezogen sind, als ich zehn war. Ich glaube, wir in den USA haben sehr wenig Ahnung von afrikanischen Ländern, deshalb habe ich mir schon früh vorgenommen, mich genauer damit zu beschäftigen. Ich habe Afrikanische Politik und Literatur studiert und Kiswahili-Kurse belegt. Außerdem höre ich schon immer so viel afrikanische Musik wie möglich. Ich bin großer Fan von Fela Kuti, Johnny Cleff und Miriam Makeba – um nur einige zu nennen.‘

Muss man alle (noch) nicht kennen, um Tune-Yards auch live toll zu finden. Im September kommt Merrill Garbus für zwei Konzerte nach Deutschland.

Live: Tune-Yards

05.09. Köln – Stadtgarten
09.09. Leipzig – UT Connewitz

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