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Tales from the Southside

Tales from the Southside
Die Nächte waren lang und laut, die Tage länger und lauter – und das VISIONS-Team hat beim Southside Festival sonnenverbrannt seinen Mann gestanden.

Unser Aufbruch zum Southside sollte eigentlich nach dem Deutschlandspiel sein. Doch Unwetterwarnungen und die Aussicht auf ein noch nicht geöffnetes Gelände ließen uns das Vorhaben auf Donnerstagmorgen verschieben.

Nachdem der Stand stand, konnte der Festivalfreitag kommen. Doch bevor der kam, wurde zunächst auf dem Campingplatz Fußball geguckt. England vs. Portugal mit Toren, Verlängerung, Elfmeter, verletztem Rooney und allem Pipapo. Das war Fanentertainment wie es im Buche steht.

Und dann kam er, der Freitag – mit ordentlich Wind und ganz viel Sonne. Ganz gemächlich allerdings, denn vor 16 Uhr passierte schließlich nix bis gar nix. Und auch danach wollte nicht alles reibungslos laufen, was sich in einer von Pannen überschatteten Notfall-Akustikshow des Black Rebel Motorcycle Club äußerte. Aufgeklärt, warum es so lief, wie es lief, wurde der gemeine Zuschauer natürlich nicht. Doch eigentlich war das Problem ganz offensichtlich – die Backline des Clubs fehlte völlig.

Während sich auf der Hauptbühne diverse HipHop- und Ragga-Größen die Klinke in die Hand gaben, entließen uns die entsetzlichen Within Temptation in die Nacht. Dabei kann bei dieser Band gar nicht mal von uninteressantem Schmonz sprechen: Das Ganze war bombastischer Blödsinn mit hohem Trash- und Unterhaltungsfaktor.

Der Samstag wurde leider von der Absage von David Bowie überschattet, der zwar noch das Schwesterevent Hurricane gespielt hatte, nun aber im Krankenhaus lag. Sehr, sehr schade, aber der Mann wird halt nicht jünger. Dafür werden Kim Deal und Frank Black immer dicker – und bringen mit den unsterblichen Klassikern im Pixies-Repertoire immer noch genug Herzen zum Schmelzen. Und Placebo, deren Singleskatalog mittlerweile schon einen stattlichen Umfang besitzt, sind so ein schlechter Tagesbeender auch nicht. Selbiges gilt auch für die Beatsteaks, die die 2nd Stage in Glut verwandelten. Das lag nicht zuletzt daran, dass für die Manowar-Adaption „Kings Of Metal“ diesmal ein wirklich großartiger Gastdrummer aus dem Publikum gezerrt wurde.

Der Sonntag hatte dann noch einmal alles, was es braucht auf einem Festival: Hitze, einen derben Regenguss und lauter Bands, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Da gab es Sexprotzrock mit Danko Jones, Harfenklänge bei den Bright Eyes, außerordentlichen Beifall für die adretten und schrecklich netten Franz Ferdinand, ohrenbetäubende Gitarrenwände bei Mogwai, exzellentes Rock’n’Roll-Entertainment bei den Hives, zarten Popschmelz von Air und einen geradezu klassischen Ausklang mit The Cure.

Und obwohl der divenhafte Robert Smith nicht gerade die öffentlichste Person around ist – nach dem Auftritt war der Herr und seine Band in Feierlaune und deshalb waren sie auch in der Campingplatz-Disco, dem ‚Titty Twister‘, anzutreffen.

Und hier noch ein paar knallharte Fakten:

Tuttlingen/Scheeßel: Ingesamt 80.000 Besucher kamen am Wochenende zu den Zwillingsfestivals Southside und Hurricane. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine leichte Steigerung um rund fünf Prozent.

„Ich bin sehr zufrieden“, kommentierte Folkert Koopmans, Geschäftsführer von ‚FKP Scorpio‘, das Ergebnis.

Interessant ist, dass das Southside dem älteren Bruder im Norden mittlerweile fast den Rang abläuft: 40.000 Besucher im schwäbischen Neuhausen o.E. bedeuteten ein ausverkauftes Ergebnis.

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