Nachdem sich Neil Young zuletzt mit den Worten “Ich habe keine Angst vor dir. Und der Rest von uns auch nicht”, scharf zu US-Präsident Donald Trump und der Politik seiner Administration geäußert hatte, macht der Godfather of Grunge dem amtierenden Präsidenten nun ein Angebot: Er lädt ihn in einem Statement auf seiner Website zu seiner Tour im Sommer ein.
“Dafür haben wir nicht gestimmt. Das ist unsere neue Realität. Unsere Regierung ist außer Kontrolle und steht nicht hinter uns”, deklariert Young. “Wenn bis dahin nicht das Militär die Polizei und die Rechtsprechung übernimmt, was das ganze unmöglich machen würde, (oder die Befürchtung Youngs wahr wird und er nach Ende seiner Europatour im Sommer bei der Einreise in die Vereinigten Staaten festgenommen wird) lasst uns alle zusammenkommen und gemeinsam für amerikanische Werte einstehen. Bruce Springsteen und viele weitere Musiker:innen werden diesen Sommer für euch in unserem Land eure Lieblingsmusik spielen – Songs wie beispielsweise ‘Born In The USA’. Wir sind stolz die zu sein, die wir sind und dürfen unsere Regierung das niemals vergessen lassen.” “Born In The USA” ist eigentlich eine Springsteen-Hymne gegen Krieg und wird nach wie vor häufig als patriotischer Heimatliebe-Song ausgelegt.
Trump herzlich eingeladen
“Wir werden keine politische Show machen, sondern Musik, die wir alle lieben und diese dann gemeinsam feiern und genießen. Präsident Trump”, spricht Young den Republikaner im Folgenden direkt an: “Sie sind eingeladen. Hören Sie sich unsere Musik an, so wie sie es seit Jahrzehnten getan haben.” Young bezieht sich hier auf vergangene Äußerungen des Präsidenten, in denen er sich explizit als Fan des Musikers geoutet hatte. In einem Interview mit dem Rolling Stone sagte er beispielsweise: “Young hat etwas sehr besonders, ich höre seine Musik seit Jahren.”
“Korrupt, inkompetent und verräterisch”
Youngs Statement kommt kurz nach einer Reihe von Disputen, in die primär Springsteen verwickelt war. Nach Trumps Wahlsieg stimmte dieser ein “Kampfgebet” für die USA an, kurz darauf regierte US-Präsident Donald Trump auf Social Media mit einem verbalen Angriff und bezeichnete den Musiker als “völlig überbewertet” und “dumm wie Stein”. Bei seinem Tourauftakt im Mai nannte Springsteen die US-Regierung dann “korrupt, inkompetent und verräterisch.” Als Zeichen der Solidarität coverten Pearl Jam daraufhin am 16. Mai während ihres Konzerts in Pittsburgh Springsteens “My City Of Ruins”. Auch Tom Morello stellt sich offen auf die Seite der Trump-Kritiker.