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Nach Plänen für Lockdown-Ende: Erste Britische Festivals ausverkauft

Nach Plänen für Lockdown-Ende: Erste Britische Festivals ausverkauft
Erste große britische Festivals sind so gut wie ausverkauft. Nachdem die Regierung Großbritanniens vergangene Woche Pläne für ein Ende des Lockdowns vorgelegt hatte, nahmen die Ticketverkäufe daraufhin stark zu. Allerdings ist die Durchführung der Großveranstaltungen im Sommer weiterhin nicht sicher – und ein weiteres Großevent hat seine Pläne für 2021 gerade aufgegeben.

Am vergangenen Montag hatte die britische Regierung einen mehrstufigen Plan angekündigt, in welcher Weise die im Zuge der Coronavirus-Pandemie erlassenen Kontaktbeschränkungen im Vereinigten Königreich wieder gelockert werden könnten. Das Konzept sieht vor, bis zum 21. Juni sämtliche Einschränkungen aufzuheben, sodass ab dann – eventuell mit Sicherheitsmaßnahmen wie flächendeckenden Tests – auch wieder Großveranstaltungen möglich sein sollen.

Daraufhin schossen die Ticketverkäufe für Festivals im UK in die Höhe: Das renommierte Reading Festival ist bereits komplett ausverkauft, für die Schwester-Veranstaltung Leeds gibt es nur noch ausgewählte Tageskarten. Auch das Londoner Field Day Festival hat alle Tickets verkauft, andere Festivals befinden sich laut Branchen-Stimmen auf dem Weg dorthin. „Viele unserer Mitglieder haben seit Montag enorme Steigerungen beim Ticketverkauf verzeichnet“, so Paul Reed, Chef der Association Of Independent Festivals (AIF), der etwa das ArcTangent Festival, das Y Not Festival und das Isle Of Wight Festival angehören.

Der Ticketanbieter Ticketmaster verzeichnete seit der Verkündungen der Lockerungs-Pläne sechs Mal mehr Zugriffe auf seiner Seite, so deren Managing Director für das UK, Andrew Parsons, gegenüber dem britischen Guardian. „Wir hatten rund zwei Millionen Fans auf unserer Seite, davon 500.000 beim Ticketmaster Festival Finder Guide“, so Parsons. „So eine Woche ist komplett untypisch für alles, was wir sonst in einem Februar erlebt haben.“ Die Fans dürste es offenbar danach, endlich wieder zu Live-Events gehen zu können.

Ungeklärt ist allerdings weiterhin die Frage, ob Festivals im Falle einer kurzfristigen Absage wegen von der Regierung erneuerter beziehungsweise verlängerter Kontaktbeschränkungen auf Versicherungsgelder hoffen dürfen. Die Branche hatte bereits seit längerem gefordert, die Politik solle für einen solchen Fall den gesetzlichen Rahmen schaffen und Gelder bereitstellen, um die Organisatoren vor finanziellen Notlagen zu bewahren und die Planung der Großveranstaltungen zu ermöglichen. Das bereits 2020 ausgefallene und ursprünglich für Ende Juni 2021 neu angesetzte Glastonbury Festival hatte seine diesjährige Ausgabe bereits Ende Januar abgesagt; offenbar war den Machern die Durchführung ohne zusätzliche Sicherheiten seitens der Politik zu riskant gewesen. Heute folgte dem Beispiel auch das Download Festival: Das Großereignis mit einem Schwerpunkt auf Metal und Hardrock wird erst 2022 wieder stattfinden.

Fast 93 Prozent der AIF-Mitglieder gaben laut dem britischen NME an, ohne Sicherheitsgarantien der britischen Politik für dieses Jahr kein Festival planen zu können. Am 14. Juni wolle die Regierung final über den letzten Lockerungsschritt entscheiden – bis dahin wären bei den Festivals aber bereits 40 Prozent der Gesamtkosten angefallen. 20 Prozent seien bereits im April investiert. Laut Paul Reed bräuchten die Festivals bis Ende März eine Ansage von der Politik, ob diese bereit sei, sie im Notfall aufzufangen. Die Festival-Saison 2021 sei „nicht sicher. Es gibt nach wie vor die Gefahr von Absagen.“

In Deutschland sind Festival-Flagschiffe wie Hurricane/Southside oder Rock am Ring/Rock im Park bislang unverändert für den Sommer geplant. Allerdings fahren auch hier die Veranstalter vorerst auf Sicht und beobachten den Verlauf der Pandemie und den Umgang der Politik damit genau.

Facebook-Post: Download Festival 2021 abgesagt