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Nach Köln ist vor Berlin

Nach Köln ist vor Berlin
Die Popkomm in Köln ist Geschichte. Die Bilanz ist zwiespältig: Auf der einen Seite zeigen sich die Veranstalter zufrieden und sprechen von positiven Aussichten, auf der anderen Seite bleiben die Fragen über den Weg der Musikindustrie aus der Krise weiterhin offen.

Eine Neuerung hatte es nach 15 Jahren und vor dem Umzug nach Berlin noch gegeben: Die Popkomm.Public, die Öffnung einer der drei Messehallen für die Öffentlichkeit sollte ein Schritt in Richtung Verständigung zwischen Industrie und Konsumenten sein, waren vorher doch immer die Branchen-/Fachbesucher wie Plattenfirmenmitarbeiter, Journalisten und Musikern unter sich geblieben. Das Angebot wurde allerdings eher zögerlich und verhalten angenommen. Lediglich bekannte Popstar-Größen wie Scooter oder Alexander konnten die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und größere Mengen ihrer jugendlichen Fans um sich scharren.

Insgesamt blieb die Besucherzahl mit 14.572 Teilnehmern zum vorigen (Krisen-)Jahr stabil. Die Reihen der Aussteller hatten sich allerdings weiter gelichtet (Rückgang um 20 Prozent zum Vorjahr): Viele bekannte Unternehmen, wie z.B. der Musiksender MTV, waren nicht mehr nach Köln gekommen.

Ansonsten wurden wieder die alten Probleme der Musikbranche offengelegt: Zurückgehende Umsätze, illegeale Downloads und gebrannte CD’s, sowie die allgemein schlechte Wirtschaftslage wurden für die Krise verantwortlich gemacht.

In der Eröffnungsrede am Donnerstag forderte Wolfgang Clement, Minister für Wirtschaft und Arbeit, die Branche möge sich “einen Ruck geben” und auf die veränderten technischen Vorraussetzungen wie Downloads aus dem Internet, reagieren. Doch im Gegensatz dazu kam es im Verlauf der Messe wieder zu altbekannten Diskussionen, wie der Einführung einer Quotenregelung für deutsche und deutschsprachige Produktionen.

Mehr Hoffnung im Sinne Clements soll die Schaffung einer gemeinsamen Internetplattform gewährleisten: Phonoline. Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phono-Verbände: “Die deutsche Musikwirtschaft bietet ab Herbst ein umfangreiches Musikangebot zum Herunterladen aus dem Internet. Musikfirmen können über eine Tochterfirma des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft ihr Repertoire zur Verfügung stellen, das dann über Webseiten von Onlinehändlern herunter geladen werden kann. Es ist das erste gemeinsame Angebot der Musikwirtschaft, das umfassend Musik von Majors und Independents auf einer technischen Plattform präsentiert”. Im Herbst soll der Starttermin für das von der Telekom umgesetzte Angebot sein.

Ob dies ein erfolgreicher Schritt aus der Krise heraus sein wird, kann man dann im nächten Jahr besprechen. Bis dann, in Berlin.

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