Wer über das inzwischen sehr breitgetretenen Phänomen Emo reden möchte, kommt an Jimmy Eat World nicht vorbei. Mit „Clarity“ war quasi ein Grundstein für einen massenkompatibleren Emo gelegt, der heute noch in den vielfältigsten Formen durch die Musikwelt geistert. Darüber, dass die Band als Mitbegründer dieses Emo-Hypes gilt, ist sich Frontmann Jim Adkins durchaus bewusst, doch davon lässt er sich nicht beeindrucken: „Als Nirvana die Metalbands aus den Charts bombten, waren Menschen sehr schnell begeistert von einer Szene. Diese Szene aber war eigentlich schon in dem Moment tot, als sie größer wurde als die Leute, die angeblich zu ihr gehörten. Genauso ist das mit Emo, Garage oder den ‚The‘-Bands.“.
Es folgte „Bleed American“, ein Album mit intelligent arrangierten Songs und einnehmenden Rock-Melodien. Nach rund 1,3 Millionen verkauften Exemplaren lagen die Erwartungshaltung der Fans, des Labels und der Medien an ein neues Album der Band ziemlich hoch. Unter diesem Druck machten sich Jim Adkins und seine Freunde Tom Linton, Rick Burch und Zach Lind an die Arbeit, erkannten aber schnell, dass sie kein zweites „Bleed American“ schreiben wollten und zogen deshalb die Notbremse.
Das Ergebnis ist „Futures“, auf dem die symphatischen Perfektionisten ihr Herzblut in das Erschaffen von Momenten gelegt haben, die sich für jeden anders und völlig neu erschließen. Wer sich fragt, wie sie das geschafft haben, welche Opfer Jimmy Eat World erbringen mussten, damit Futures so klingt wie es klingt, warum sie sich zu Hause in Arizona am wohlsten fühlen und wie der perfekte Moment aussieht, sollte die ganze Geschichte selbst nachlesen. VISIONS Nr. 140 wartet ab dem 20.10. bei eurem Zeitschriftenhändler auf euch.