Eigentlich sollten Lord Buffalo heute Abend im niederländischen Heerlen ihre Europatour eröffnen. Daraus wird nun nichts. Über ihre Social-Media-Kanäle verkündete die Band am Mittwoch, dass US-Grenzbeamte Yamal Said, den Schlagzeuger der Band, “gewaltsam” am gemeinsamen Flug gehindert haben sollen und festgenommen haben. Said ist mexikanischer Staatsbürger, aber laut Statement der Band rechtmäßiger ständiger Einwohner der Vereinigten Staaten und Inhaber einer Green Card.
Seit mehr als drei Tagen keinen Kontakt
Weiterhin schreibt die Band in ihrem Statement, dass sie seit der Festnahme von Said am Montag im Dallas/Fort Worth International Airport, keinen Kontakt mehr zu ihm habe. Das Einzige, was sie – laut einem Update ihres Postings am Mittwochabend – wissen, ist, dass Said den nötigen Rechtsbeistand bekomme. Allerdings blieben mehr Fragen als Antworten offen. Weiterhin bedankt sich die Band für die Unterstützung, die sie seit ihrem Posting erfahren hat.
Said ist nicht der erste Musiker, der seit dem Amtsantritt von Donald Trump Probleme mit den US-Grenzbehörden bekommt. Im März wurde Mitgliedern der UK Subs die Einreise in die Vereinigten Staaten verwehrt, angeblich wegen falscher Visa. Bassist Alvin Gibbs stellte daraufhin Vermutungen an, dass seine Trump-kritischen Social-Media-Postings mit der verweigerten Einreise zu tun haben könnten. Auch R’n’B-Sängerin FKA Twigs und die polnische Rockband Trupa Trupa mussten in Folge von Visaproblemen ihre US-Auftritte absagen.
Support spielt Konzerte alleine
Lord Buffalo hätten auf der Tour ihr aktuelles Album “Holus Bolus” vorgestellt und unter anderem in Aachen und Hamburg gespielt. Ob die Tour verschoben wird, ist noch unklar. Die Band schreibt: “Wir hoffen, dass es sich dabei um einen vorübergehenden Zwischenfall handelt und dass wir die Tour nachholen können.” Orsak:Oslo, die eigentlich als Vorband mitgereist wären, werden bei den geplanten Shows nun alleine auftreten. Lord Buffalo werben in ihrem Statement dafür, die Konzerte der norwegischen Psychrock-Band zu besuchen: “Wir empfehlen jedem, sich diese großartige Band anzusehen und sie in den nächsten Wochen zu unterstützen.” Orsak:Oslo bekunden währenddessen ihre Solidarität mit Yamal Said: “Niemand sollte aus einem Flugzeug gezerrt und inhaftiert werden, nur weil er versucht, mit seiner Band zu reisen […]. Wir müssen nicht die ganze Komplexität der Situation verstehen, aber so etwas sollte nirgendwo passieren.”
Live:
Orsak:Oslo
16.05 – Aachen – Lolaparoli
18.05 – Hamburg – MS Stubnitz