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Limp Bizkit: Show in Frankfurt wird peinliche Karaoke-Nummer

Limp Bizkit in Frankfurt

Karaoke für 60 Euro
Weil Fred Durst gestern in der Frankfurter Jahrhunderthalle die Stimme versagte, mutierte das ausverkaufte Limp-Bizkit-Konzert zur bizarren Karaoke-Vorstellung.
Limp Bizkit (Foto: Universal)
Limp Bizkit (Foto: Universal)

Was bei anderen Bands meist eine Ehre für die Fans ist, verkommt bei Limp Bizkit in der ausverkauften Frankfurter Jahrhunderthalle zur teils peinlichen Slapstick-Einlage: Sänger/Rapper Fred Durst holte reihenweise Fans auf die Bühne, um Songs für ihn zu singen.

Durst versagte nämlich schon nach dem dritten Song hörbar die Stimme. Statt das Konzert also abzubrechen und von der Bühne zu stürmen, wie etwa Liam Gallagher, oder einfach das Konzert nachzuholen, zog die Nu-Metal-Band durch: „Ich habe mich entschieden, das verdammte Konzert zu spielen“, kündigte Durst an.

Da nahm das Unheil seinen Lauf: Wie von Besucher:innen mit reichlich Videomaterial dokumentiert, holte Durst nach und nach Fans auf die Bühne, um in Karaoke-Manier das Set an seiner Stelle zu performen. Das gelang anfangs mit einem Fan aus dem VIP-Bereich – wohl Sänger Tobit von der Hannoveraner Band Alien Instant Noodle – sogar noch halbwegs.

Es folgten jedoch deutlich mehr Tief- als Höhepunkte. Nur schwer erträglich ist etwa die Performance von „Rollin'“. Bevor er ihr auf die Bühne holte, zeigte Durst nur wenig Verständnis für den wütenden Fan, der zuvor wohl seinem Unmut über die Show lautstark Luft gemacht hatte: „Du bist ein verdammter Rüpel, Mann! Und das ist traurig zu sagen, aber wir geben dir deine Kohle zurück. Du hast eine schlechte Energie und bist einfach kein guter Mensch, sonst würdest du keine Scheiße labern, und den Abend für alle ruinieren. Ich bin nicht fit und du bist ein verdammtes Arschloch. So einfach ist das. Ich hätte auch abbrechen können, also sag‘, was du willst.“

Doch dann ließ Durst den Fan natürlich hoch und reichte ihm ein Mikrofon: „Wir haben 60 Euro bezahlt, damit wir ihn selber hören“, grölte der ins Mirko. Die Menge buhte und der selbsternannte Volkstribun Durst war bemüht, sie zu beruhigen: „Leute, er sagt seine Meinung, es ist okay!“ Der Fan fuhr fort: „Ich gehe auch krank arbeiten. Ich kriege keine 60 Euro pro Person. Wenigstens ein Song komplett – von mir aus ‚Rollin“ – komplett durchsingen!“ Auch wenn der Fan es zunächst nicht wollte, wurde ihm damit die fragwürdige Ehre zu Teil, „Rollin'“ mit Durst zu performen. Dem versagte prompt die Stimme und holte danach für „Break Stuff“ direkt eine ganze Fan-Brigade auf die Bühne.

Auch wenn vor allem Gitarrist Wes Borland und Tour-Bassist Danny Connell in ihren Kostümen meist gelangweilt am Bühnenrand performten, hatte ein überwiegender Teil der Fans Spaß an dem bizarren Treiben – zumindest den Videos nach zu urteilen.

Am Ende gab sich ein geknickt wirkender Durst versöhnlich: „Danke, dass ihr durchgehalten habt. Es tut mir echt leid, dass es nicht so war, wie es sein sollte. […] Wir schulden euch auf jeden Fall einen, Frankfurt […] und an den Typen, der gemein war: Ich hoffe, du bekommst dein Geld zurück, ich will nicht, dass jemand unglücklich ist.“

Anfang Juni sind Limp Bizkit bei den Zwillingsfestivals Rock am Ring und Rock im Park zu sehen, nächstes Jahr geht es laut Borland wieder ins Studio, um neues Material aufzunehmen.

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