Vielleicht ist es besser, das jetzt schon zu wissen: Die neue Incubus klingt anders als die alten. Wo sich zuletzt vor gut viereinhalb Jahren auf ‚Light Grenades‘ die sachten Popballaden noch mit dem alten Prog und Funk abwechselten, sind Brandon Boyd und Freunde 2011 selbsterklärt alt, zurückgenommen und Fans von Elton John.
Soll heißen: auf ‚If Not Now, When?‘ wird es zu keiner Zeit laut, dafür kitschig und gefühlvoll. Und stellenweise so langsam, dass Boyds sozialkritische Texte (die oben, wir unten, die Welt überhaupt) fast unbemerkt verschwelgen. „Wir haben uns bewusst eingeschränkt“, erklärt die Band. Und dass sie ja schließlich keine Werbeagentur sei, die nur auf Fanwünsche reagieren müsse. Ob der ganz gesetztere Plan aufgeht, stellt sich am 8. Juli heraus, wenn das siebte Incubus-Album erscheint.
Schon drei Wochen vorher gibt die Band im Rahmen ihrer Welttournee ein Konzert in Berlin. Neben Auftritten auf dem Hurricane und Southside gibt es Incubus in Deutschland sonst nirgendwo zu sehen. Um die Show allen Unken zum Trotz schmackhaft zu machen, verspricht die offizielle Pressemitteilung, dass es nicht nur neue Songs von ‚If Not Now, When?‘, sondern auch Hits von ‚Drive‘ bis ‚Love Hurts‘ zu hören geben wird. Die Band selbst hat uns wiederum versprochen, dass das neue Album live sowieso ganz anders klingt. „Einschränkung funktioniert auf der Bühne nicht.“ Na, also.
VISIONS empfiehlt:
Incubus
17.06. Berlin – Huxley’s Neue Welt
Der Vorverkauf startet am 27. Mai um 10:00 Uhr unter x-why-z.eu und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Das ganze Interview zum neuen Album steht im übernächsten VISIONS Nr. 220.