Frischer Wind

Am Samstag startete die 39. ‚Midem‚-Messe im französischen Cannes. Gleich am ersten Tag der Fachmesse gab der Präsident der Tauschbörse ‚Napster‘ bekannt, gegen Ende dieses Jahres Napsters neues Abonnement-System auch in Deutschland einzuführen. Derzeit gibt es in Deutschland lediglich die Möglichkeit, für jeden Download einzeln zu zahlen. Ein Abo bei Napster.com kostet derzeit 9,95 Dollar. Dafür kann sich der Kunde jederzeit aus einem Pool aus inzwischen über einer Million Songs bedienen – mit diversen Digital-Right-Management-Beschränkungen versteht sich.

‚Napster‘ wäre in Deutschland der erste Anbieter eines Musik-Abos, könnte aber mit seiner Strategie durchaus Erfolg haben, denn ein Abonnement ist für eine Tauschbörse eine „sichere Einnahmequelle“, die gleichzeitig ein hohes Maß an Kundenbindung garantiert. Wie Thomas Hesse von ‚SonyBMG‘ gegenüber Netzeitung.de erklärt, kann von den derzeit üblichen 99 Cent pro Song niemand Geld verdienen. Er erwarte aber, dass der digitale Musikmarkt im Jahr 2007 einen Anteil von zehn Prozent ausmache, so dass es bloß eine Fage der Zeit sei, bis der digitale Vertriebsweg für Musik wirklich rentabel wird.

Lediglich aufgefrischt wurde dagegen der Musik-Downloadshop von ‚MediaMarkt‘. Wie Netzwelt.de berichtet, bietet der Elektronikriese auf musikdownload.mediamarkt.de inzwischen auch MP3-Dateien zum Verkauf an, welche völlig frei auf allen MP3-Playern abgespielt werden können.

Allerdings sind noch nicht alle Titel als MP3-Dateien verfügbar, sondern erst 185.000 von insgesamt etwa 705.000. Alle weiteren Songs sind wie bisher nur als WMA-Format erhältlich, welches auch mit Kopierschutz versehen ist. Dennoch ist durchaus ein Trend zur Lockerung strikter Kopierbeschränkungen zu verzeichnen, was vor allem die Kunden freuen dürfte.