Ist doch klar, wenn man alle Bestenlisten (oder zumindest alle einigermaßen relevanten) zusammen nimmt und auswertet, muss es möglich sein, die ultimative Liste zu erstellen. Eine Liste mit Filmen, die doch rein objektiv betrachtet wirklich die Besten sein müssten, oder? Frank Schnelle und Andreas Thiemann haben sich dieser Herausforderung angenommen und 57 Quellen aus den Jahren 1996 bis 2006 ausgewertet, darunter Filmzeitschriften, Nachrichtenmagazine, Tageszeitungen, Fernsehsender, Websites und Veröffentlichungen von Filminstituten. Das Ergebnis veröffentlichen sie nun mit dem Buch „Die 100 besten Filme aller Zeiten und die DVDs, die sie haben müssen“. Darin stellen sie die Filme in chronologischer Reihenfolge mit einem kurzen erläuterndem Text vor und geben gleichzeitig eine Empfehlung zu den besten existierenden DVD-Versionen.
Es ist also mehr Ratgeber als Kanon, der zum diskutieren, schmökern und entdecken einlädt. Dass das Ganze ein interessantes Experiment – ein Spiel – ist, wissen die beiden Autoren nur allzu gut und dementsprechend undogmatisch gehen sie ans Werk. Informativ ist das allemal und mit schlanken 126 Seiten angenehm handlich ausgefallen. Bleibt die Frage, wann eine ähnliche Herausforderung im Musikbereich angenommen wird – nahe liegen würde ein solches Unterfangen sicherlich. Alle Listenfanatiker und Interessierte vertreiben sich derweil die Zeit mit diesem Filmbuch. Wer herausfinden will, ob es Überraschungen bereithält, welches die anscheinend größten Filmjahre und –jahrzehnte des 20. Jahrhunderts waren und ob die eigenen Lieblingsfilme und –regisseure vertreten sind, der hat die Möglichkeit das Buch in unserer Verlosungsecke zu gewinnen.