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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Converge,
Gorillaz,
Florence + The Machine und
Jim James. Zur Platte der Woche küren wir „Have You Considered Punk Music“ von Self Defense Family.

Converge – „Beautiful Ruin“

Gerade mal 24 Stunden sind seit den mysteriösen Postings des Instagram-Accounts von Converge vergangen – und nun dürfen sich Fans über eine neue EP der Hardcore-Veteranen freuen. „Beautiful Ruin“ beginnt verhältnismäßig gediegen, der Opener „Permanent Blue“ gewinnt jedoch schnell an Fahrt. Wie gewohnt ziehen sich die düster krachenden Gitarren, polternden Drums sowie das martialische Gebrüll von Frontmann Jacob Bannon durch die EP. Schade, dass der brutale Spaß nach kompakten sieben Minuten Spielzeit schon wieder vorbei ist. Wenn die Repeat-Taste je gebraucht wurde, dann hier.

Album-Stream: Converge – „Beautiful Ruin“

Gorillaz – „The Now Now“

In einer turbulenten Welt halten die Gorillaz inne und feiern auf „The Now Now“ den Rückzug ins Selbst und die eigene Zufriedenheit. Auf den ersten Blick könnte das wie ein Einknicken vor der Post-Trump-Welt wirken, auf den zweiten entpuppt es sich als kluger Schachzug einer Band, die Trends schon immer einen Schritt voraus war. Anstatt in den Ozean aus plakativ-politischen Alben noch einen weiteren Tropfen zu geben, versetzen sie sich in die Sicht des Individuums, das es in einem Alltag aus Krach und Stress trotzdem noch irgendwie schaffen muss, glücklich zu werden. Dabei entstehen nachdenkliche, zerbrechliche Songs, was wohl auch mit der stark eingedampften Feature-Liste zusammenhängt. „Kansas“ weint einem Landstrich nach, den es so wohl nur in Damon Albarns Fantasie gegeben hat. Wenn Hollywood droht, auf die Tanzfläche zu flüchten, trägt eine düster-eingängige Hook den Song zurück zum schleppenden Groove. Sein Talent für Disco hat das Projekt um Damon Albarn nicht verloren, ganz im Gegenteil – „Tranz“ ist so kurz wie eingängig, und in den tief-traurigen Folk des Closers „Souk Eyes“ schleicht sich tatsächlich ein glitzernder Synthesizer. Aber die Songs sind weniger aufgekratzt, beruhigender. Und bieten damit genau die nötige Dosis Anti-Alltag, die nur gute Musik liefern kann.

Album-Stream: Gorillaz – „The Now Now“

Florence + The Machine – „High As Hope“

Florence + The Machine entdecken auf „High As Hope“ die Kraft in der Ruhe. Der brachiale Gesang, das dumpf-polternde Schlagzeug und die dicken Streicher, die Mastermind Florence Welch zu ihrem Markenzeichen gemacht hatte, lauern zwar auch auf ihrer vierten Platte. Aber die größte Überraschung auf „High As Hope“ ist, wie gut Welchs flexible Stimme zu reduzierten Instrumentierungen passt. Wenn sie sich zurück nimmt, dann entpuppt sich ihre Stimme als Instrument, das Melancholie und Verlangen glasklar vermittelt, wie zum Beispiel auf „Grace“. „Sky Full Of Song“, „Big God“ und „South London Forever“ beziehen ihre Kraft nicht aus gewaltigen Arrangements, sondern aus der Stille, in der eine Klaviernote verhallen kann, ein Handclap für sich selbst stehen darf, und eine Gitarrenlinie nicht mehr als vier Noten braucht. Und in der Welch sich nicht als grandiose Dirigentin präsentiert, sondern als Mensch, zerbrechlich, manchmal verunsichert, manchmal nach Worten ringend. Mehr Florence als The Machine, und genau deswegen so gut.

Album-Stream: Florence + The Machine – „High As Hope“

Jim James – „Uniform Distortion“

Mit seinem mittlerweile dritten Solo-Album zeigt der My Morning Jacket-Frontmann erneut, wofür er steht. Seine Mischung aus Folk und Indierock sowie ein klein wenig Rock’n’Roll lässt Jim James‚ neustes Werk „Uniform Distortion“ im Rahmen einer spätsommerlichen, sehnsuchtsvollen Platte erstrahlen. Bereits der Opener „Just A Fool“ lässt mit seiner gleich zu Beginn einsetzenden, leidenschaftlichen Gitarrenmelodie den ersten Ohrwurm aufkommen. Für Abwechslung sorgen wiederum das durch seinen 70-Jahre-Disco-Vibe lebende „Better Late Than Never“ sowie das düstere „No Use Waiting“, welches durch seine schaurig verzerrten Gitarren eine für das Album einzigartige Melancholie versprüht. Neue Musik von My Morning Jacket hat bei so guten Solosongs jedenfalls noch einen Moment Zeit.

Album-Stream: Jim James – „Uniform Distortion“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Have You Considered Punk Music“ von Self Defense Family, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.