Mit umstrukturierten Standardverträgen soll die undurchsichtige Abrechnungspraxis der Industrie mit ihren Musikern der Vergangenheit angehören. Denn für manche Musiker sind die Vertragspapiere, die sie unterschrieben an ihr Label zurückgeben, ein Buch mit sieben Siegeln. So brandete in den vergangenen Jahren zunehmend Kritik an den wenig durchschaubaren Dokumenten auf, die auf längst überalterten Verhältnissen basieren. Als erstes großes Musiklabel wartet nun BMG mit einem neu erarbeiteten Modell auf, das fairere und transparentere Abrechnungssysteme in den Standardverträgen mit Künstlern anbietet. “Das ist der erste Schritt eines größeren Konzepts, unsere Partnerschaft mit den Künstlern neu zu definieren,” lässt der BMG-Vorsitzende Rolf Schmidt-Holz verlauten. Das neue Tantiemen-System sehe keine Erhöhung der Zahlungen an Musiker vor, sondern lediglich eine Vereinfachung zur besseren Transparenz. Der derzeit mit einem Umfang von 100 Seiten völlig aufgeblähte Standardvertrag soll nun auf genau 12 Seiten gekürzt werden, indem man längst obsolete Teile aus den 60er-Jahren streicht. Desweiteren soll die von Seiten der Künstler vielfach angeprangerte lange Laufzeit der Verträge gekürzt werden. Dieses Entgegenkommen lässt sich BMG anderweitig honorieren, denn das Label möchte künftig an Einnahmen aus Konzerten sowie Sponsor- und Filmverträgen profitieren, an denen die Labels bislang nicht teilhatten. Laut BMG soll das neue Vertragsmodell den Künstlern letztlich exakt so viel bringen wie bisher, zugleich aber wesentlich überschaubarer sein. Stefan Layh
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