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Augenmusik und Gehörbildung

Augenmusik und Gehörbildung
Das Internet hat den Musikkonsum grundlegend verändert. Musik wird bei Downloadanbietern gekauft und angetestet, besonders die Single boomt im digitalen Format. Jetzt gehen auch Musikvideos und Bücher ins Netz.

In den kommenden Tagen ist es soweit. Der 500-millionste Song wird bei „iTunes“ über den virtuellen Ladentisch gehen, der glückliche Kunde mit Preisen überschüttet. Der Marktführer des Musikdownloads spendiert satte 10 iPods, eine All-Inclusive-Reise für vier Personen zu einem Gig von Coldplay und satte 10.000 Lieder gratis. Die Firma Apple kann sich derlei Mätzchen erlauben, quillt ihrem Chef Steve Jobs doch der Instinkt für den ganz großen Markterfolg täglich neu aus den Ohren.

So will Jobs seine Musikplattform nun auch auf Musikvideos ausweiten, die den Usern für 1,99 Euro zur Verfügung stehen sollen und schon jetzt als Kaufanreiz manchen Alben beim Download „beiliegen“. Laut dem „Wall Street Journal“ soll der neue Dienst frühestens ab September zur Verfügung stehen; die großen Labels sind bereits angefragt. Ein neuer iPod für das Speichern und Wiedergeben der Videos liegt somit nahe, so dass die Software hier auch der Einführung einer neuen Hardware dient. Derlei abgebrühte Expansionspolitik kann allerdings auch einen Vorteil für die Kunstform Musikvideo bedeuten, da die Kosten für die Produktion von Clips durch TV-Ausstrahlungen nicht annähernd reingeholt werden können und der direkte Download-Konsum durch die „Stimme des Konsumenten“ ein vielfältigeres Bild zulässt als der Playlisten-Einheitsbrei des Musikfernsehens.

Das Medium iPod noch anders nutzen wollen die ehemaligen Mitarbeiter des Londoner ‚Capital Radio‘ Oliver Rowe und Andy Johnson. Auf der neuen Plattform Audioville bieten sie Hörbücher, Comedy-Sketche und sogar historische Reden zum Download an. Wie der ‚Guardian‘ berichtet, kann man sich dort ab Ende der Woche Klassiker aus Lyrik und Prosa genauso ziehen wie legendäre politische Reden Marke „Ich bin ein Berliner“ von John F. Kennedy. Zusätzlich sind Hörfassungen von ‚BBC‘-Serien wie „Little Britain“ oder „Fawlty Towers“, City Guides oder der vierteljährliche Technologiereport des ‚Economist‘ in Audioform geplant. Die Nachfrage nach historischen und literarischen Inhalten sei groß. Die Bildung fürs Ohr soll 0,28 Euro bis 1,15 Euro kosten.

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