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Nach Coronavirus-Tourabsagen: Musiker streamen Konzerte live

Nach Coronavirus-Tourabsagen: Musiker streamen Konzerte live
Als Reaktion auf Konzertabsagen wegen der Coronavirus-Pandemie streamen viele Musiker nun Shows online. Unter den Künstlern, die ihre Auftritte ins Netz senden, sind unter anderem auch die Dropkick Murphys, Code Orange und Nathan Gray. Die Blackgaze-Lieblinge Deafheaven gehen rund um abgesagte Konzerte ebenfalls digitale Wege.

Nachdem wegen des sich schnell ausbreitenden Coronavirus zunächst in vielen deutschen Bundesländern Konzerte mit mehr als 1.000 Besuchern verboten worden waren, folgten unzählige Konzertabsagen sowie weitere Einschränkungen für Kulturveranstaltungen: In Nordrhein-Westfalen und Berlin müssen bis auf weiteres Clubs und Kneipen schließen, der Kulturbetrieb kommt zum Erliegen. Als Reaktion haben zahlreiche Künstler entschieden, bereits geplante oder extra für diesen Zweck angesetzte Shows online per Stream mit ihren Fans zu teilen. Eine unvollständige Übersicht:

Dropkick Murphys: Die Irish-Folk-Punks können ihr traditionelles St.-Patrick’s-Day-Konzert in Boston am Dienstag, den 17. März nicht mit Publikum spielen, streamen es aber in der Nacht zum Mittwoch ab 0 Uhr deutscher Zeit. (Link)

Nathan Gray: Der Boysetsfire-Frontmann wird am kommenden Donnerstag, 19. März gegen 23 Uhr deutscher Zeit als Ersatz für ausgefallene US-Shows zusammen mit Freunden bei sich zu Hause einen Akustik-Gig spielen und diesen online live übertragen. (Link)

Code Orange: Die Hardcore-Band musste ihre Album-Release-Show zur neuen Platte „Underneath“ am vergangenen Freitag im heimischen Pittsburgh in einem leeren Venue absolvieren, streamten die mit visuellen Effekten verstärkte Show aber per Twitch, wo man sich den Auftritt nach wie vor ansehen kann. (Link)

Cro-Mags: Die NY-Hardcore-Urgesteine um Harley Flanagan sendeten in der Nacht zu Montag, den 16. März eine „Quarantine Show“ aus New York ins Netz, die man sich weiterhin ansehen kann. (Link)

Schreng Schreng & La La: Das Akustik-Projekt von Love A-Sänger Jörkk Mechenbier improvisierte kurzfristig ein Couch-Konzert zu Hause und ließ die Fans im Netz daran teilhaben. (Link)

Smile And Burn: Nachdem die Berliner Punks ihre Konzerte in Hamburg und Köln doch noch in letzter Minute absagen mussten, spielten sie den enttäuschten Fans die Show einfach aus dem „Home-Office“, per Live-Schaltung. (Link)

Bad Cop/Bad Cop: Das Paris-Konzert der Band wurde kurzfristig mit dem einer anderen Band zusammengelegt, damit es als letztes der ab da abgesagten Europa-Tour der Band noch stattfinden konnte. Den kurzen Support-Auftritt der Cali-Punks filmte die Tourmanagerin live für Facebook mit. (Link)

Amanda Palmer: Die Cabaret-Punkerin sendete aus einer leeren Kirche in Wellington, Neuseeland, wo eigentlich ein normales Konzert hätte stattfinden sollen, zwei Stunden lang eine improvisierte Performance, in deren Rahmen auch ihr Ehemann Neil Gaiman zu sehen war. (Link)

– „Quarantunes“: Das DIY-Punk-Festival streamte gleich 12 Stunden lang Live-Sets von Musikern ins Internet, um Spenden für die Organisation Ärzte ohne Grenzen zu sammeln. (Link)

– RBB: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) will im Rahmen der Aktion „Der RBB macht’s“ Konzerte per Livestream zu den Fans bringen, die wegen der Corona-Krise nicht von Zuschauern besucht werden müssen. Bislang sind vor allem Klassik-Aufführungen Teil des Programms, weitere Konzerte könnten hinzukommen. (Link)

Viele weitere Künstler und Venues liebäugeln mit der Idee, geplante Konzerte vor leerem Haus abzuhalten, aber per Livestream zu den Fans nach Hause zu bringen.

Viele der Künstler verwiesen im Zuge ihrer Streams darauf, wie Fans sie in dieser für sie finanziell schwierigen Zeit unterstützen könnten (viele Musiker verdienen ihren Lebensunterhalt zum größeren oder größten Teil mit Touren): Merch-Käufe, Spenden oder auch schon das Nicht-Zurückgeben von Eintrittskarten zu abgesagten oder verlegten Konzerten würde die finanziellen Einbußen der Musiker mildern. Die Booking-Agentur Bunte Welt stellte einen Soli-Sampler zusammen, um ihren Bands in der Krise zu helfen.

Auch Deafheaven zerschoss das Coronavirus Pläne: Eigentlich wollten die Blackgazer in der kommenden Woche in Chicago bei zwei Auftritten ein ihre Karriere überspannendes Livealbum aufnehmen und noch in diesem Jahr veröffentlichen. Dieses soll nun nicht im Rahmen einer Show aufgenommen werden, aber dennoch demnächst entstehen und dann digital für die Fans verfügbar gemacht werden. Ein Vinyl-Release ist für später geplant.

Facebook-Post: Deafheaven über ihre Livealbum-Pläne