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Reportage deckt Identitätsdiebstahl durch Ticket-Betrug bei Facebook auf

Reportage deckt Identitätsdiebstahl durch Ticket-Betrug bei Facebook auf
In den Sozialen Netzwerken tummeln sich Trickbetrüger, die bei ausverkauften Konzerten vermeintlich Tickets wieder abzugeben haben. Wer sich an der Nase herumführen lässt, wird nicht nur um sein Geld betrogen – sondern verliert auch die Kontrolle über höchst persönliche Daten. Das Recherche-Netzwerk Y-Kollektiv hat in einer Reportage die Masche der Betrüger aufgedeckt und Täter ausfindig gemacht.

Oftmals tauchen sie in den Kommentarspalten von Konzertveranstaltungen auf Facebook auf: Nicht immer ganz offensichtliche Fake-Profile, die vorgeben, Tickets für das betreffende Event abgeben zu wollen, weil sie an der Veranstaltung nicht teilnehmen können. Journalisten des Y-Kollektivs, einem Teil des Angebots „Funk“ von ARD und ZDF, haben mit Personen gesprochen, die sich auf Deals mit den Betrügern eingelassen haben und diesen Fehler nicht nur wegen des verlorenen Geldes bereuen.

Die für die Reportage interviewte Sarah wurde Opfer eines solchen Trickbetrugs. Weil ihr Kontakt die Tickets nur nach Eingang einer Direktüberweisung auf das Konto herausschicken wollte, ließ sich Sarah zur (nur gefühlten) Sicherheit ein Foto mit Personalausweis der Person zusenden und zahlte die Tickets an. Die Person verlangte umgekehrt auch von ihr ein Foto mit Personalausweis – womit sich Sarah, wie sie selbst zugibt, naiv ihr „eigenes Grab geschaufelt“ hat. Nun können die Betrüger ihre Daten und ihre Identität verwenden, um damit weitere Leute in ihre Falle tappen zu lassen. „Und ich muss eben jeden Tag damit leben: Mittlerweile kennen so und so viele Leute in Deutschland meine Adresse. Und wenn irgendjemand glaubt, ich war das, dann können sie auch einfach vor meiner Haustür warten, mich bedrohen und sagen: So, jetzt gib mir wieder mein Geld, das ich an dich überwiesen habe.“

Bei der Recherche finden die Journalisten jede Menge weitere Fake-Profile, die auf Identitäten der Opfer basieren und kommen mit den Betrogenen in Kontakt. Als sie sich selbst als willige Käufer ausgeben, bringen sie die Betrüger dazu, auf einen präparierten Shortlink zu klicken, mit dem das Team die IP-Adresse herausfinden kann. Die Spuren führen schließlich zu einer Gruppe in der Hauptstadt von Benin in Westafrika und zu einer deutschen Online-Bank, die es den Betrügern offenbar möglich macht, mit gefälschter Identität ein deutsches Bankkonto zu eröffnen.

Wie das Y-Kollektiv die Betrüger konfrontiert, warum sich viele der Opfer von Polizei und Facebook im Stich gelassen fühlen und wie das Bankunternehmen auf die kritischen Nachfragen der Journalisten reagiert, erfahrt ihr im vollständigen Clip weiter unten.

Video: Online-Betrug mit Deinem Namen – Identitätsdiebstahl beim Ticketverkauf