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EU will gegen Ticket-Schwarzmarkt vorgehen: Verbot von Bots geplant

EU will gegen Ticket-Schwarzmarkt vorgehen: Verbot von Bots geplant
Die Europäische Union engagiert sich erstmals direkt im Kampf gegen den Ticket-Schwarzhandel: Das Europäische Parlament hat dafür gestimmt, automatische Ticketkauf-Software (Bots) verbieten zu lassen. Außerdem soll es eine Registrierungspflicht für professionelle Verkäufer geben – und Mitgliedsstaaten der EU könnten künftig die Wiederverkaufspreise von Tickets generell begrenzen.

In einer Pressemitteilung der Organisation The Face-value European Alliance for Ticketing (FEAT), die sich gegen den grassierenden Schwarzhandel einsetzt, hieß es, das Europäische Parlament habe mit seiner Abstimmung den Weg dafür frei gemacht, automatisierte Ticketkauf-Software, sogenannte Bots, verbieten zu lassen. Wiederverkäufer müssten zudem aus Gründen der Transparenz zukünftig angeben, ob sie professionell mit Tickets handeln.

Mit Bots kaufen Schwarzhändler in großen Mengen automatisch Tickets zu begehrten Veranstaltungen auf, um sie dann zu überhöhten Preisen weiterzuverkaufen. Kürzlich hatten etwa Bots den Großteil des begehrten „S&M“-Anniversary-Konzerts von Metallica in San Francisco abgeräumt. Auf Zweithändler-Plattformen wie Viagogo werden die Karten dann zu Mondpreisen weiterverkauft – eine zwielichtige Praxis, gegen die sich Bands bislang mit erheblichem juristischen Aufwand selbst wehren müssen, wie es Rammstein kürzlich getan hatten. Laut einer Studie machen Bots bis zu 42,2 Prozent der Ticketkäufe im Internet aus. Die Technik wird dabei offenbar laufend verbessert, im Vergleich zu 2018 wurde 2019 12,3 Prozent mehr professionelle Bot-Software beobachtet.

Laut FEAT leitete die EU mit ihrer Entscheidung erstmals Schritte ein, um den europaweiten Kampf gegen Ticket-Schwarzhandel zu unterstützen und gemeinsame Gesetze für einen auf den Weg zu bringen beziehungsweise bestehende nationale Gesetzgebung zu stärken. Derzeit würden Firmen beim Wiederverkauf von Tickets oft Gesetzeslücken zwischen verschiedenen Staaten ausnutzen, um ihr Geschäft weiter zu betreiben.

Nachdem der Gesetzesentwurf nun das Europäische Parlament passiert hat, muss er als nächstes vom Europäischen Rat angenommen werden. Das soll voraussichtlich im Juni passieren. Anschließend hätten die Mitgliedsstaaten mutmaßlich etwa zwei Jahre Zeit, das Gesetz in nationales Recht zu übersetzen. Mit dem vorliegenden Gesetz hätten sie dabei auch die Möglichkeit, Gewinnspannen beim Weiterverkauf von Tickets gesetzlich zu begrenzen oder gänzlich zu verbieten.