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House of Vans Berlin: Skater-Lifestyle und Livemusik

House of Vans Berlin: Skater-Lifestyle und Livemusik
Rockmusik liefert zwar nicht mehr den Exklusivsoundtrack für die Skater dieser Welt, trotzdem stand die Eröffnungsnacht beim House of Vans ganz im Zeichen von Gitarre und Schweiß. VISIONS-Autor Markus Hockenbrink war am Wochenende vor Ort und berichtet.
Mike Palmer

Als erstes hört man das Geräusch, dann kommen sofort die Assoziationen. In der langgezogenen Einfahrt des Berliner E-Werks, einem Architekturdenkmal des Backsteinexpressionismus, drehen die Skater im Halbdunkeln ihre Runden, erschallt das trockene Klappern von Holz auf Beton und anderen Unterlagen. Es ist ein Klang, den man sofort mit langen Sommerabenden und endlosen glücklichen Runden in der Skatelagune in Verbindung bringt, mit höchstens ein paar aufgeschürften Knien als Gegenleistung. Auch bei widrigen Lichtverhältnissen und eher frühlingshaften Temperaturen machen die Kunststücke Eindruck, an diesem ersten Tag der Pop-Up-Veranstaltung namens House of Vans, der in einer „Night of Music“ mündet.

Schmutzki aus Stuttgart eröffnen den Konzertabend, und in bester Punkrock-Manier beharkt Sänger Beat Schmutz das Clubpublikum wie das einer Arena. Mit Gewebeband auf den Boxen ist die Losung der kommenden Stunden ausgegeben, „Wird geil“ ist dort buchstabiert, und Schmutzki halten ihren Teil des Versprechens. Die Bühne ist an der Seite nur mit einem dünnen Absperrband vom Rest der schicken Halle getrennt, so dass die Grenzübergänge zwischen Band und Publikum energetisch fließen. Die Füße auf den Fliesen, und das erkennt man auch während des Tanzens, stecken zu mindestens fünfzig Prozent in Vans, so als trüge man seine Eintrittskarte oder zumindest seinen Mitgliedsausweis bei diesem Anlass direkt am Körper. „Live Music, Skateboarding, Art & Workshops“ sind für drei Tage ohne Reue angekündigt, und das Programm geht jedes Mal bis in den frühen Morgen.

Gitarrist House Of Vans

Als nächstes gehen Leoniden auf die Bühne, zumindest der größte Teil von ihnen. Die Kieler haben gerade den ersten Teil ihrer ziemlich ausverkauften „Kids Will Unite“-Tour absolviert, und Sänger Jakob Amr hat sich an den Direktkontakt gewöhnt. Statt die Zuschauer nur von oben zum Hüpfen zu animieren, springt er samt Drumset in ihre Mitte und derwischt drauflos. Die neue Single „Why“ ist ebenso dabei wie die beiden „Again“-Tracks „People“ und „Kids“, und bei den genannten Gruppen muss inzwischen verstärkt auf die Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Dann nämlich kommen Nothing But Thieves auf die Bühne, die Alternative-Rock-Band von der Themsemündung, die sich in Berlin für die Sommerfestivals und ihr drittes Album warmläuft. Die Engländer starten mit „I Was Just A Kid“, dann kommt „Ban All The Music“, und dann zehn weitere Gründe, genau das nicht zu tun. Das Quintett hat den Sweet Spot zwischen energischem Emo und mitreißenden Popmelodien gefunden, dunkelt die Bühne ab und schlägt die Zuschauer in einen Bann, der das elektrisierte E-Werk zum Raumschiff umfunktioniert.

Wer danach noch bleibt, tut das für die DJ-Sets von Kate Kaputto und Shit Disco, und wer auch dann noch Luft hat, kann genauso gut gleich wach bleiben. Das House of Vans hat schließlich keine Schlösser, und der Street Market, die Art Show und der Burrito-Food-Truck warten schon. Und natürlich die ersten Skater mit ihren Brettern.

James Price, der Schlagzeuger von Nothing But Thieves, ist neben seiner musikalischen Tätigkeit übrigens selbst begeisterter Skater. Über seine zweite große Leidenschaft hat er ausführlich im Interview gesprochen.

Skater House Of Vans