0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Startseite » Draussen »

Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Fever 333,
The Twilight Sad,
Steve Gunn und
Pedro The Lion. Zur Platte der Woche küren wir „Bubble Gum“ von De Staat.

Fever 333 – „Strength In Numb333rs“

Weniger als ein Jahr nach dem Ende von Letlive hatte Sänger Jason Butler mit „Made An America“ bereits die erste EP seiner neuen Band Fever 333 am Start. Dafür hatte er sich The Chariot-Gitarrist Stephen Harrison und Night Verses-Schlagzeuger Aric Improta ins Boot geholt. An den auf der EP etablierten Rapcore-Sound, der ganz stark moderne Trap-Elemente aufnimmt, hält die Supergroup auch auf ihrem ersten Album „Strength In Numb333rs“ fest. Melodische Momente wie der Refrain von „Animal“ erinnern dabei an die frühen Alben von Linkin Park. In „Prey For Me/3“ wiederum schreit Butler seine Wut über die gesellschaftliche Lage in den USA mit einer Inbrunst heraus, die man sonst nur von Zack de la Rochas Tagen bei Rage Against The Machine kennt. Ähnlich wie die Rap-Metal-Pioniere kanalisieren Fever 333 ihren Frust in griffige Songs, deren Text noch mehr Schlagkraft besitzen als die aggressiven Riffs.

Album-Stream: Fever 333 – „Strength In Numb333rs“

The Twilight Sad – „It Won/t Be Like This All The Time“

Auf der neuen Platte „It Won/t Be Like This All The Time“ positionieren sich die schottischen Indierocker The Twilight Sad irgendwo zwischen The Smiths und den alten The Cure. Insbesondere beim Gesang von James Graham scheint aber auch des Öfteren der Einfluss von Depeche Mode-Mastermind Martin Gore durch. Diesen Vorbildern entsprechend melancholisch tönen die Songs auf „It Won/t Be Like This All The Time“ aus den Boxen. Schlagzeug und Synthesizer sind mit mächtig viel Hall versehen, was für ein kühles Klangbild sorgt. Das passt zur stets melancholischen Atmosphäre des Songmaterials. Lichtblicke lassen The Twilight Sad in den elf Tracks nämlich nicht zu. Einsamkeit und Schmerz sind die dominierenden Themen. Musikalisch verpackt die Band das in oft treibende Songs wie „I/m Not Here [Missing Face]“. Die tiefsten Schläge allerdings verpassen die schleppenden Grooves in „Keep It All To Myself“.

Album-Stream: The Twilight Sad – „It Won/t Be Like This All The Time“

Steve Gunn – „The Unseen In Between“

Der Gitarrenkoffer auf dem Cover gibt bereits den ersten Hinweis: Auf seinem neuen Album „The Unseen In Between“ schöpft Songwriter Steve Gunn die volle akustische Bandbreite des Instruments aus und fügt verschiedene Stilrichtungen zu einem eigenen, harmonischen Klangbild zusammen. Schon auf dem Vorgänger „Eyes On The Line“ von 2016 hatte Gunn es zu seinem Markenzeichen gemacht, akustische und verstärkte Gitarren zu einem Genre-Mix aus Folk, Americana und Country zu verbinden. Diese Disziplin meistert er in seinem neuen Werk, mit dem er das klassische Songwriter-Genre des großen Vorbilds Bob Dylan fortschreibt. So setzt er in „Vagabond“ verspielt Slide-Gitarre, Wah-Wah-Effekte und akustische Klänge in einen Dialog, lässt sie ineinander fließen und erschafft zusammen mit weiblicher Zweitstimme Fernweh-Stimmung. Gunn schrieb dieses Album, während sein Vater im Sterben lag. Die letzten Gespräche zwischen den beiden finden auf „The Unseen In Between“ ihren Platz in biografischen Songs wie „Stonehurst Cowboy“, das mit einsamer Western-Gitarre die Jugend des Vaters nacherzählt. In „New Familar“ wird dann wieder Gunns grandioses Gespür für Arrangements und große Melodien deutlich. „The Unseen In Between“ wird so zum Aushängeschild moderner Songwriter-Kunst.

Album-Stream: Steve Gunn – „The Unseen In Between“

Pedro The Lion – „Phoenix“

Nach 15 Jahren Albumpause kehren andere schon mal Bands mit großem Pomp und Aufhebens zurück. Die Indierocker Pedro The Lion dagegen verzichten auf „Phoenix“ auf den großen Knall, es gibt keine Fanfaren, hier ersteht nichts mit viel Getöse aus der Asche auf. Stattdessen spielt die Band aus Seattle nach einem kurzen Intro im ersten richtigen Song „Yellow Bike“ ebenso unaufgeregt, zurückgelehnt und wunderschön auf wie noch 2004 auf „Achilles‘ Heel“. Als Hinweis auf die vergangene Zeit dient da nur die Stimme des Masterminds und einzigen festen Bandmitglieds David Bazan, die mit den Jahren eine dunklere Klangfarbe entwickelt hat. Bazan versteht es noch immer, Gitarrenmusik im unteren Drehzahlbereich zu produzieren, die er aus eingängigen Melodien, geerdeten Texten und manchmal herzzerreißendem Gesang zusammenfügt. Das beschwingte „Clean Up“, in dem Bazan sein wüstes Leben in Ornung bringen möchte, die melancholische Beziehungskrise „Quietest Friend“ oder der entschleunigte Abschluss „Leaving The Valley“: Pedro The Lion fangen auf „Phoenix“ die schönen, bitteren und hoffnungsvollen Momente des Lebens in der Einfachheit ein – ohne Umwege direkt ins Herz.

Album-Stream: Pedro The Lion – „Phoenix“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Bubble Gum“ von De Staat, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.