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Dave Grohl: Seine 15 besten Musikvideos

Dave Grohl: Seine 15 besten Musikvideos
Dave Grohl feiert seinen 50. Geburtstag – und wir feiern mit: Öde Performance-Clips gibt es in Grohls Schaffen auch, oft aber hat sich der Foo-Fighters-Chef mehr einfallen lassen, um Songs auch visuell glänzen zu lassen. Diese 15 Musikvideos gehören zu seinen besten.

01. Nirvana – „In Bloom“ (1992)

Natürlich vermisst man hier instinktiv sofort die großartigen Nirvana-Clips zu „Smells Like Teen Spirit“ und „Heart-Shaped Box“, allerdings macht Dave Grohl darin ehrlicherweise nicht viel mehr, als im Hintergrund Schlagzeug zu spielen. „In Bloom“ dagegen, in dem die Band in Schwarz-Weiß und in fesche Anzüge gekleidet auf den legendären Auftritt der Beatles in der „Ed Sullivan Show“ anspielt, deutet schon Grohls Comedy-Talent an, das sich in späteren Videos voll entfalten wird.

02. Foo Fighters – „Big Me“ (1996)

Erinnert sich noch jemand an die Werbeclips eines bekannten Kaubonbon-Herstellers aus den frühen 90ern, bei denen Menschen Missgeschicke und Alltagsprobleme dank der Inspiration durch einen Drops leicht nehmen und in den Griff kriegen? Das Video zu „Big Me“ parodiert diese Videos, nur dass die Menschen hier dank „Footos“, dem „Fresh Fighter“, einen Ausweg aus ihrem Schlamassel finden. Auch über 20 Jahre später noch unterhaltsam.

03. Foo Fighters – „Everlong“ (1997)

Noch bevor Michel Gondry mit dem meisterhaften „Vergiss mein nicht!“ in die Filmgeschichte eingeht, schickt er die Foo Fighters im Clip zu „Everlong“ auf einen surrealistischen, satirischen Trip: In einer Traumsequenz sieht man Grohl als Sid Vicious und Schlagzeuger Taylor Hawkins als Nancy Spungen, die von den restlichen Bandmitgliedern als Teddy Boys belästigt wird, in einer anderen läuft eine Parodie auf die „Tanz der Teufel“-Horrorfilme, und ziemlich bald überschneiden sich beide. Eine traumhafte, faszinierende Bilderwelt.

04. Foo Fighters – „My Hero“ (1998)

Dass der im Songtitel angesprochene „Held“ Kurt Cobain sein soll, hat Grohl stets ein Missverständnis genannt: Es ginge vielmehr um die alltäglichen Helden, denen wir alle ab und an begegnen. Das drückt das Video – das einzige, in dem Gitarrist Franz Stahl zu sehen ist, der von 1997 bis 1999 Pat Smear ersetzte, bevor Chris Shiflett übernahm – schlau aus: Der Held, der hier ein Baby, einen Hund und ein Bild aus einem brennenden Apartment rettet, wird nie von vorn gezeigt, die Kamera folgt ihm stets – dem gesichtslosen „Everyday hero“.

05. Foo Fighters – „Learn To Fly“ (1999)

Nachdem Grohl Tenacious D bei einer Show in Los Angeles kennengelernt hat, gibt er ihnen eine Gastrolle im nächsten Foo-Fighters-Video: Jack Black und Kyle Gass mimen Flugzeug-Mechaniker, die mittels einer Schlafdroge, die sie im Flugzeug schmuggeln, die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Weil ein Flugbegleiter naht, verstecken sie ein Päckchen im Kaffeeautomaten – sodass der Großteil der Mitfliegenden irgendwann nicht mehr her seiner Sinne ist und die Band das Flugzeug landen muss. Man weiß gar nicht, was schöner ist: Die gelungene Parodie auf die Holzhammer-Komödie „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ und mehrere Flugzeug-Katastrophenfilme. Oder wie die seinerzeit nur drei Bandmitglieder sich selbst und zahlreiche weitere schön alberne Rollen treffsicher spielen.

06. Foo Fighters – „Breakout“ (2000)

„Breakout“ war Teil des Soundtracks zur Jim-Carrey-Komödie „Ich, beide & sie“, was das Musikvideo intensiv aufgreift: Dave Grohl spielt einen Charakter, der genau wie Jim Carrey im Film über eine multiple Persönlichkeit verfügt und von seiner Umwelt immer weiter übergangen und gereizt wird, bis sein böses Ich aus ihm herausbricht. Zudem treten mehrere Schauspieler des Films wieder in ihrer Rolle auf, so etwa Traylor Howard als Carreys beziehungsweise Grohls Freundin. Und ihr Date führt beide ins Autokino, wo „Ich, beide & sie“ läuft. Fun Fact I: Die Frau, die dem langsamfahrenden Grohl beim Überholen den Finger zeigt, ist seine Mutter Virginia Grohl. Fun Fact II: Zu Beginn läuft in Grohls Autoradio der Foo-Fighters-Song „Generator“ – wie überhaupt oft der Song des vorherigen Musikvideos im jeweils nächsten zu Beginn kurz angerissen wird.

07. Tenacious D – „Tribute“ (2002)

Nach dem Auftritt von Tenacious D im „Learn To Fly“-Video revanchiert sich Grohl und gibt – neben der Tatsache, dass er Schlagzeug und Gitarren zum Debütalbum der Band beigesteuert hat – in „Tribute“ jenen Dämon, auf den das Gespann in seinem Song trifft. Wenn der diabolisch über seine Gitarre züngelt, ist das ein Heidenspaß für den Zuschauer.

08. Queens Of The Stone Age – „No One Knows“ (2002)

Wie war das weiter oben noch gleich mit „Grohl spielt im Video nur Schlagzeug, sonst nichts“?! Für den Queens Of The Stone Age-Clip zu „No One Knows“ stimmt das auch – aber entscheidend ist das wie: Grohl holt so weit aus, wie nur möglich, spielt mit einer Lust, die man mit Händen greifen kann. So sieht es aus, wenn kleine Jungen und Mädchen zu Hause in ihrem Zimmer sitzen und beim Luftschlagzeug-Spielen Rockstar-Träume ausleben. Mitreißend und inspirierend hoch zehn.

09. Foo Fighters – „Low“ (2003)

Und noch mal Dave Grohl und Jack Black: Eigentlich soll nach Grohls Vorstellungen Black vier Minuten lang ohne Schnitt als Drag-Queen tanzen, Videoregisseur Jesse Peretz konnte ihn aber vom tatsächlich umgesetzten Konzept überzeugen. Das zeigt die beiden Komödianten als Rednecks, die sich erst brüderlich in einem ranzigen Motel betrinken und deren unberechenbare Nacht darin mündet, dass sie sich in Frauen-Unterwäsche zwängen. Peretz setzt dabei erheblich auf den Home-Video-Charme, der auch Filme wie „Blair Witch Project“ ausgemacht hat. Grohl hat 2012 übrigens nochmal einen Gastauftritt im Tenacious-D-Video zu „To Be The Best“, wo er die Band als Trainer in einer klassischen „Rocky“-Montage wieder fit für die Bühne macht.

10. Probot – „Shake Your Blood“ (2003)

Nach der ganzen Konzept-Kunst darf es mal ein geradliniges Rock’n’Roll-Video sein, oder? Für Grohls Alte-Metal-Helden-Projekt Probot darf Lemmy nicht nur selber seinen Text schreiben und den Bass spielen. Sein Song „Shake Your Blood“ bekommt sogar ein passend geradliniges Performance-Video spendiert, in dem sich neben dem Auftritt der Band – zu der neben Grohl und Lemmy auch noch Scott „Wino“ Weinrich (The Obsessed, Saint Vitus) an der Gitarre gehört – ansonsten nur fünf Dutzend halbnackte Models der Alternative-Erotik-Webseite „Suicide Girls“ vor der Kamera räkeln und tanzen. Zu simpelsten Zeilen wie „Rock out, make it quick/ My, my, my, let it rip/ Rock out, feeling good/ Break your heart, shake your blood“ passt eigentlich auch nichts anderes.

11. Foo Fighters – „Long Road To Ruin“ (2007)

„Davy Grolton als Dr. Hansom Davidoff“ heißt es in den „Credits“ zu Beginn des Videos, und schon hier ist klar, dass die Foo Fighters dieses Mal 70s-Krankenhaus-Seifenopern wie „General Hospital“ aufs Korn nehmen und in entsprechende Rollenklischees schlüpfen. Wobei das Video einen doppelten Boden hat: Grolton träumt von einer zweiten Karriere als Musiker und ist offenbar in seine TV-Liebe auch im echten Leben verschossen. Als die ihm trotz Rockstar-Ruhms die kalte Schulter zeigt, stürzt sich Grolton mit seinem Auto in den Tod – auch die großen Dramen im Privatleben der Stars der goldenen Fernseh-Ära werden hier parodiert.

12. Foo Fighters – „White Limo“ (2011)

Genau wie die ganze „Wasting Light“-Platte ist auch das „White Limo“-Video eine Rückbesinnung: VHS-Optik, Lemmy als unaufmerksamer Stretch-Limo-Fahrer, der die Band einsammelt, die dann im Auto mit Alkohol komplett frei dreht, dilettantische „Special Effects“, überdrehte Slapstick-Schauspielerei – dieses Musikvideo ist so schön dreckig, direkt und überrissen wie der Song selbst.

13. Foo Fighters – „Walk“ (2011)

Und wieder eine Film-Hommage: Das Video zu „Walk“ zollt überdeutlich dem Joel-Schumacher-Film „Falling Down“ Tribut, in dem Michael Douglas aus Frust über die alltägliche Missachtung der Gesellschaft ihm gegenüber irgendwann in einem Stau sein Auto verlässt und eine Schneise der Zerstörung hinter sich durch die Stadt zieht. Und auch Grohl brennen hier die Sicherungen durch, als er im Kiosk, Fast-Food-Restaurant oder Park schlecht behandelt beziehungsweise belästigt wird. Immerhin geht alles für die Foo Fighters harmloser aus als für Douglas im Film…

14. Foo Fighters – „Run“ (2017)

Remmidemmi im Altenheim: In aufwändiger Maske in greise Versionen ihrer selbst verwandelt, zetteln die Foo Fighters hier eine Rebellion gegen die hartherzigen Betreuer ihres Altenstifts an. Wer will, kann Ähnlichkeiten zu „Einer flog übers Kuckucksnest“ entdecken, wo sich Jack Nicholson als psychisch gesunder Häftling in eine Psychiatrie einweisen lässt und gegen die dortige Obrigkeit rebelliert; zudem ist der Clip laut Grohl ein Gegenentwurf zu Nirvanas von jugendlichem Aufruhr durchtränkten „Smells Like Teen Spirit“-Video. Im „Run“-Video tragen die Alten ihren Protest dann enthemmt auf die Straße – und am Ende spielt eine Tanzchoreographie im nächtlichen Nebel noch auf Michael Jacksons berühmtes „Thriller“-Video an. Allein schon wegen des aufwändigen Make-ups sehenswert.

15. Dave Grohl – „Play“ (2018)

Mehr Grohl war nie: In seinem Solosong „Play“ ist der Maestro höchst selbst an allen Instrumenten – Schlagzeug, Gitarre, Bass, Keyboards, Percussion… – zu sehen und zu hören, teils in ineinander geblendeten Bildern und im Splitscreen. Die Grundanlage des Schwarz-Weiß-Clips ist ähnlich wie bei „No One Knows“: Man sieht gern zu, weil hier einer sichtbar liebt was er tut, die nächste Herausforderung sucht und sich im Augenblick verliert. Auch nach mehr als 30 Jahren als Musiker.

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